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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Le Garde-Meuble Ancien et Moderne

Le Garde-Meuble Ancien et Moderne

„Le Garde-meuble, ancien et moderne“ war eine ab 1839 bis 1935 in Paris erscheinende Zeitschrift, die aus Abbildungen von Möbeln (unterteilt in Sièges/Sitzmöbel und Meubles/Kastenmöbel), Innendekorationen und Raumausstattungen bestand. Der Herausgeber Guilmard, der die Vorlagen zu den Lithografien selbst zeichnete, übte damit großen Einfluss auf die dekorativen Künste seiner Zeit aus. Als praktischer Leitfaden für Dekorateure, Architekten, Tischler, Polsterer und Designer gedacht, waren die Abbildungen so detailgenau, dass Handwerker leicht Arbeitszeichnungen aus den Bildern entwickeln konnten.
Auch Fürst Pückler war Abonnent des Magazins, das er über die Berliner Buchhandlung Duncker bezog, und holte sich Anregungen für die Ausstattung der Branitzer Schlossräume.

[ 140 Objekte ]

"Fauteuil et Chaise(Renaissance) Vieux bois", aus: Le Garde-meuble

Abgebildet sind ein Stuhl und ein Sessel im Stil der Renaissance. Die gräulich-braune Rahmenkonstruktion aus Holz imitiert das gealterte Holz eines Renaissance-Möbels. Darauf weist auch die Bezeichnung der Abbildung mit dem Zusatz "Vieux bois" (=Altholz) hin. Der Stuhl und der Sessel gleichen sich in ihrem Aussehen fast vollständig, jedoch besitzt der Sessel zusätzlich Armlehnen. Beide Möbel stehen auf geraden, mit geschnitztem Blätterdekor versehenen Beinen. Der Rahmen vereint mehrere geschnitzte, gedrehte und gedrechselte Elemente, unter anderem am hinteren Pfosten der Lehne, dem Verbindungssteg vom Sitz zu den Armlehnen sowie am vorderen und mittleren Steg unterhalb der Sitzfläche. Beide Möbel besitzen eine gepolsterte, rechteckige und oben dreifach geschweifte Lehne mit abgerundeten Ecken. Gerahmt werden die Lehnen von offen gearbeiteten Holzschnitzereien in Form von Weinreben, -laub und -trauben. Mittig unter- und oberhalb der Rückenlehnen befindet sich ein geschnitzter Satyrnkopf. Die Verbindung von Satyrn, welche als Gefährten des Gottes Dionysus gelten, erzeugen hier im Zusammenhang mit dem Weinrebendekor ein homogenes Konzept. Ergänzt wird das opulente gestalterische Programm durch die hölzernen Endstücke der Armlehnen des Sessels, welche in Form von Löwenköpfen gearbeitet sind. Der Polsterstoff der Sitzfläche und Lehne zeigt alternierende, von schmalen goldenen vertikalen Bändern begrenzte rote und weiße Streifen. Mittig der weißen Streifen findet sich eine Akanthusranke, die sich um ein goldenes Band windet. Der Polsterstoff ist an den Rändern der Sitzfläche sowie an den Rücken- und Armlehnen mit einer goldenen Borte und einer sichtbaren Nagel-Kante versehen. Daran anschließend findet sich eine rote Fransenborte, welche unterhalb der Sitzfläche sowie beidseitig an den gepolsterten Armlehnen des Sessels angebracht ist.

"Canapé (Renaissance) Vieux bois", aus: Le Garde-meuble

Abgebildet ist ein Canapé im Stil der Renaissance. Die gräulich-braune Rahmenkonstruktion aus Holz imitiert das gealterte Holz eines Renaissance-Möbels. Darauf weist auch die Bezeichnung der Abbildung mit dem Zusatz "Vieux bois" (=Altholz) hin. Der Rahmen des Canapés vereint mehrere geschnitzte, gedrehte und gedrechselte Elemente, unter anderem am hinteren Pfosten der Lehne, dem Verbindungssteg vom Sitz zu den Armlehnen sowie am vorderen und mittleren Steg unterhalb der Sitzfläche. Das Sofa steht auf 8 Beinen, welche ebenfalls ein geschnitztes Dekor versehen sind. Das Canapé besitzt eine gepolsterte, rechteckige und oben dreifach geschweifte Lehne mit abgerundeten Ecken. Gerahmt wird sie von offen gearbeiteten Holzschnitzereien in Form von Weinreben, -laub und -trauben. Unterhalb der Rückenlehne sind 3 kleine geschnitzte Satyrnköpfe in das Dekor eingearbeitet, während ein größerer zentral oberhalb der Lehne sitzt. Die Verbindung von Satyrn, welche als Gefährten des Gottes Dionysus gelten, erzeugen hier im Zusammenhang mit dem Weinrebendekor ein homogenes Konzept. Ergänzt wird das opulente gestalterische Programm durch die hölzernen Endstücke der Lehnen, welche in der Form von Löwenköpfen gearbeitet sind. Der Polsterstoff der separierten Sitzfläche und Lehne zeigt alternierende, von schmalen goldenen vertikalen Bändern begrenzte rote und weiße Streifen. Mittig der weißen Streifen findet sich eine Akanthusranke, die sich um ein goldenes Band windet. Der Polsterstoff ist an den Rändern der Sitzfläche sowie an den Rücken- und Armlehnen mit einer goldenen Borte und einer sichtbaren Nagel-Kante versehen. Daran anschließend findet sich eine rote Fransenborte, welche an der Sitzfläche sowie beidseitig an den gepolsterten Armlehnen angebracht ist.

"Fauteuils ( Dossiers bas) Dits Fauteuils crapauds", aus: Le Garde-meuble

Abgebildet sind zwei Sessel mit niedriger Lehne (Dossier bas). Dabei handelt es sich um sogenannte Crapauds (Kröte), niedrige Lehnsessel mit gewölbter Rückenlehne. Der linke Sessel besteht aus einer durchgehenden gepolsterten Sitzschale, welche mit einem senfgelben Polsterstoff in Rautenheftung bezogen ist. Der Stoff weist eine organische bzw. stilisierte Rankemusterung in einer etwas dunkleren Nuance der Stofffarbe auf. Die geschweiften Beine des Sessels sind aus einem dunklen Holz gearbeitet und stehen auf goldenen Rollen. Der rechte Sessel besteht aus einer goldenen Rahmenkonstruktion, welche mittig oberhalb der Lehne, unterhalb der Sitzfläche an der Zarge sowie an den oberen Enden der Beine mit einer Kombination aus floralem Dekor und Akanthusblättern verziert ist. Die geschweiften Beine des Sessels enden in Blattvoluten-Füßen aus Akanthus und stehen auf goldenen Rollen. Der Sessel besitzt eine gepolsterte Sitzfläche, obenauf gepolsterte Armlehnen sowie eine niedrige gerahmte Rückenlehne in Form eines liegenden Ovals. Die Sitzfläche, Rücken- und Armlehnen sind mit einem auffällig gemusterten Bezug versehen. Der blasse hellblaue Stoff ist mit vertikalen, nebeneinandergesetzten blauen Streifen versehen, die mit ebenfalls vertikal verlaufenden s-förmigen Doppelvolutenranken in einem komplementären Orangeton alternieren. Die Ranken sind mit Akanthusblättern sowie vereinzelten stilisierten Blüten in einem blassen Pfirsichton unterlegt. Die Polsterung der Armlehnen weist die gleiche Musterung auf, welches jedoch horizontal über die Lehne verläuft. Die freischweben Lehnen mit etwas zurückgesetzten Verbindungsstegen sind am unteren Rand umlaufend mit einer langen Fransenborte versehen, die die farbliche Gestaltung des Bezuges aufgreift.

"Fauteuils de fantaisie", aus: Le Garde-meuble

Abgebildet sind zwei Sessel. Sie sind mit dem Zusatz „fantaisie“ bezeichnet, was wohl auf die besondere Gestaltung des Polsterstoffes sowie der Konstruktion der Sessel und den Einsatz bestimmter gestalterischer Elemente zurückgeht. Der linke Sessel besitzt eine Rahmenkonstruktion aus dunklem Holz. Die obenauf gepolsterten, freischwebenden Armlehnen des Sessels werden durch eine zweifache Volute gestützt, die am hinteren Pfosten der Lehne angebracht ist. Diese ist leicht nach hinten geneigt, wobei sich die hinteren Pfosten an den oberen Enden zu Voluten eindrehen. Die säulenähnlichen, konischen und kannelierten Vorderbeine stehen ebenso wie die schlichten säbelförmigen Hinterbeine auf Rollen. Der fuchsiafarbene Bezug des Polsters ist mittig mit einem vertikal verlaufenden weißen Streifen und einer darin zentral gesetzten floralen Girlande versehen. Zu beiden Seiten wird dieser von zwei goldgerahmten auberginefarbenen Streifen begrenzt. Der Bezug wird von einer sichtbaren goldenen Nagelkante begrenzt, an die sich eine Fransenborte in den Farben des Bezugstoffs anschließt. An den vorderen Ecken der Sitzfläche sitzen Quasten, welche aus einem Weinblatt herauswachsen. Der rechte Sessel besitzt eine durchgängige Sitzschale mit hoher Lehne sowie hohen, nach außen leicht ausgestellten Armlehnen. Der Sessel steht auf geschweiften s-förmigen Beinen aus dunklem Holz, welche mittig der Zarge einer Blüte entspringen und in Voluten-Füßen enden. Mittig oberhalb der Lehne findet sich ein Ziergiebel mit zentral gesetzter Blüte, während unterhalb der vier Ecken der Sitzfläche quadratisch gerahmte Blüten und hängende gedrechselten Elemente erkennbar sind. Sowohl die Armlehnen als auch die Sitzfläche und Lehne sind mit einem senfgelben Stoff bezogen. Der Bezug ist mit einem zentral gesetzten, farbig gestalteten Rosen-Bouquet verziert. Das Bouquet umgibt eine Musterung in einer dunkleren Schattierung des Gelbtons. Das Muster vereint dabei Volutenranken und Kartuschen aus Rocaillen sowie Akanthusblättern. Der untere Rand der Sitzfläche sowie äußeren die Kanten der Lehnen sind mit einer Borte in einem kräftigen Orangeton versehen. An den Außenseiten der Armlehnen ist zudem eine lange Fransenborte in Gelb- und Orangetönen angesetzt. Die Aufschrift "Dépôt des Dessins & Ornements chez Lemaieur, Detige et Cie à Bruxelles" lässt vermuten, dass die besonderen Designs der Bezugstoffe aus der Sammlung bzw. der Manufaktur eines spezifischen Stoffproduzenten aus Brüssel stammen.

"Chaise & Fauteuil de salon", aus: Le Garde-meuble

Abgebildet sind ein Stuhl sowie ein Sessel, welche für die Ausstattung eines Salons bestimmt sind. Beide weisen ein fast identisches Design auf. Die schlichte und größtenteils schmucklose Rahmenkonstruktion der Sitzmöbel besteht aus dunkelbraunem Holz. Sowohl der Stuhl als auch der Sessel stehen auf geschweiften Beinen, wobei an den vorderen Füßen des Sessels zusätzlich goldene Rollen angebracht sind. Der Stuhl auf der linken Seite besitzt eine einfache gepolsterte Sitzfläche sowie eine offen gearbeitete ungepolsterte Rückenlehne. Am Querbalken der Lehne ist zentral eine Muschelwerkkartusche angebracht. Der Sessel auf der rechten Seite besitzt zusätzlich zur identischen Sitzfläche eine hohe, durchgängig gepolsterte Lehne sowie obenauf gepolsterte schmale Armlehnen. Diese werden von einem geschweiften und volutenverzierten Verbindungssteg getragen. Die Polster und Armlehnen der Möbel sind mit einem magentafarbenen Stoff mit stilisiertem Rankenmuster bezogen. Die Ränder aller Polsterflächen sind zusätzlich mit einer smaragdgrünen Borte versehen.

"Canapé de Salon", aus: Le Garde-meuble

Abgebildet ist ein einfaches Canapé, welches für die Ausstattung des Salons bestimmt ist. Das Canapé besteht aus einer schlichten, nahezu schmucklosen Rahmenkonstruktion aus dunkelbraunem Holz und steht auf 8 geschweiften Beinen. An den Füßen der vorderen Beine finden sich zudem goldene Rollen. Das Canapé besitzt eine einfache gepolsterte Sitzfläche, eine hohe durchgehend gepolsterte Lehne sowie obenauf gepolsterte schmale Armlehnen, welche von einem geschweiften und volutenverzierten Verbindungsteg getragen werden. Die Polster und Armlehnen des Canapés sind mit einem magentafarbenen Stoff mit stilisiertem Rankenmuster bezogen. Die Ränder aller Polsterflächen sind zusätzlich mit einer smaragdgrünen Borte versehen.

"Décor de lit / bois de rose & cuivres dorés", aus: Le Garde-meuble

Die Lithografie zeigt ein "Lit à la Duchesse" (Bett der Herzogin) in einem nicht spezifizierten Raum, welches leicht erhöht auf einem Podest steht. Der Baldachin ähnelt einem barocken Gesims: Die furnierte Holzleiste im Fischgrätmuster ist durch eine weitere Leiste in Form eines vergoldeten ionischen Kymas (antikes Ornament, auch Eierstab genannt) aufgedoppelt. Das Gesims trägt ein ebenfalls goldfarbenes Bandelwerk, das ein ovales Schmuckelement mit floralem Motiv umrankt. Das konvex und konkav verlaufende Gesims hält den floral gemusterten blauen Vorhang, der, Volant-Formen (Volants = kreisförmig geschnittene, angenähte Besätze) gleich, von Gimpen gesäumt ist. Goldene Manschetten und Raffhalter mit Quasten verleihen den zwei Vorhangschals deren Form und geben den Blick auf die Untervorhänge, die an Voile erinnern, frei. Das hölzerne Kopf- und Fußteil des Bettes ist ebenfalls mit Fischgrätmuster furniert und mit opulenten, mutmaßlich feuervergoldeten Bronzebeschlägen, verziert. Hier dominieren Voluten-Formen, Akanthusmotive, Bandelwerk und Festons. Das Kopfteil ist von einem verkröpften Segmentgiebel bekrönt sowie von fein ziselierten vergoldeten Beschlägen in Form von Voluten und Festons verfeinert. Hier taucht zudem wiederholt das ovale Schmuckelement des Baldachins und des Fußteils auf. Die polygonalen Pfeiler des Bettes sind mit Balustern bekrönt, die ihre Entsprechung in den flachen Kugelfüßen finden. Sowohl die Rückwand hinter dem Kopfteil als auch eine Einlassung an der Wand des Fußteils ist in Capitonné-Heftung in hellblauem Stoff gepolstert (Capitonné-Heftung = Befestigung des Stoffes mit Knöpfen, meist in gleichmäßigem Quadrat- oder Rautenmuster angebracht). Dunkelblaue Bordüren verzieren das runde Kissen an der Kopfseite, welches farblich mit dem Hochpolster der Liegefläche korrespondiert.

"Décor de lit, louis XVI / grand baldaquin bois doré", aus: Le Garde-meuble

Die Lithografie zeigt ein Bett in einem nicht spezifizierten Raum, welches durch ein Podest leicht erhöht steht. Es ist mit einem Baldachin ausgestattet, der aus einer goldenen, profilierten Leiste in Form eines Segmentbogens besteht, die einem barocken, verkröpften Gesims ähnelt. Letztere ist von einem Flechtbandfries und einem vegetabilen Dekor verziert, das an der Stelle der Agraffe (Agraffe = in der Architektur besonders gestalteter Schlussstein am Scheitel eines Rundbogens) appliziert ist. Der oberste blaue Stoff, der an der Leiste befestigt ist, weist Wasserfall-Volant-Formen (Volants = kreisförmig geschnittene, angenähte Besätze) auf und ist von einzelnen Applikationen durchgliedert, die die Funktion von Raffhaltern erfüllen. Der Stoff schließt mit Borten und Fransen derselben Farbe ab. Darunter erscheint der dominierende, floral gemusterte Vorhang: Blüten- und Blattwerk in Grün, Rot und Königsgelb korrespondiert mit blauen Girlanden auf einem Schönbrunner Gelben Grund. Der Obervorhang besteht aus mehreren Lagen: Zentral sind es zwei bis zum Boden fallende Vorhangschals, die von kleineren Stoffkaskaden links und rechts ergänzt werden. Weitere, symmetrisch zur Mitte angebrachte Volants mit rotgelben Fransen ähneln den Bordüren der Vorhangschals, die gleichermaßen das Blau des obersten Vorhangs aufgreifen. Das Schönbrunner Gelb des Obervorhangs findet seine Entsprechung in der Gestaltung der Rückwand des Bettes, wo es als Grundton einem blauen, aufgenähten Zierrahmen zur Geltung verhilft. Eine lange Zierkordel mit Quaste strukturiert die Rückwand vertikal, indem sie den Zierrahmen mittig durchläuft. Der Komplementärkontrast von Blau und Gelb prägt auch die Gestaltung der Liegefläche, die aus einem Hochpolster und zwei runden Polsterkissen besteht: Die Liegefläche ist rautenförmig gelb gemustert und akzentuiert die blauen, mit Bordüren verzierten Kissen. Die Vorderseite der Liegefläche ist von blauem Stoff, der Volant-Formen bildet, strukturiert und von applizierten Raffhaltern durchgliedert. Aufwendig gestaltet ist der goldene Bettrahmen: In die Frontseite ist ein zentrales Paneel mit Laufendem Hund-Fries eingelassen, das von weiteren Friesen gerahmt wird. Die Bettpfosten alternieren zwischen Zierquadern mit ornamentalem Dekor und kannelierten Säulen, deren Basen mit Akanthusranken verziert sind. Den Abschluss der Pfosten bilden am oberen Ende Baluster, die formal von den kannelierten Balusterfüßen gespiegelt werden.

"Décor de lit / chassis bois doré", aus: Le Garde-meuble

Die Lithografie zeigt ein Bett in einem nicht spezifizierten Raum, welches von einem Baldachin bekrönt ist. Dieser besteht aus einer geschwungenen goldenen Leiste, die durch Friese mehrfach profiliert und von ornamentalem Dekor geschmückt ist: neben einer zentralen Kartusche ranken sich vegetative Formen und Voluten an ihr entlang. Opulente Fransen schließen sich der Leiste an, die die dominante Farbigkeit von Blau und Gelb – den Komplementärkontrast, der das textile Dekor des Bettes bestimmt –, alternierend aufgreifen. Unter ihnen tritt der blaue, floral gemusterte Obervorhang hervor, dessen Schatten auf seine Schwere hindeuten. Zur rechten Seite ist er durch Kordeln zurückgezogen, die wiederum mit blauen Quasten verziert sind. Seine ausladenden Fransen fallen über den gelben Untervorhang, der sich über, an Kopf- und Fußteil angebrachte, gedrechselte Stangen mit Balusterformen legt. Das gelbe Hochpolster der Liegefläche hat dieselbe Farbe wie das Polsterkissen, das mit Bordüren und Quasten verziert am Kopfende drapiert ist. An der Stirnseite akzentuieren zwei blaue Volants (kreisförmig geschnittene, angenähte Besätze) des Obervorhangstoffes das Gelb des Polsters. Das auf Pfostenbauweise hergestellte, hölzerne Bettgestell ist mit dunkelbraunen Marketerien versehen. Bandelwerk verziert das Kopfende, welches von zwei hohen Pfosten, die als kannelierte, sich verjüngende Säulen mit Balustern gestaltet sind, gesäumt wird. An deren Basen finden sich Akanthusranken; flache Kugelfüße bilden das untere Ende der Pfosten. Die hölzerne Stirnseite des Bettgestells ist zudem von zahlreichen Paneelen und Voluten verziert.

"Décor de lit / vieux bois", aus: Le Garde-meuble

Die Lithografie zeigt ein "Lit à la duchesse" (Bett der Herzogin) mit erhöhtem Kopfteil in einem nicht spezifizierten Raum, das von einem der Renaissance-Architektur entlehnten Formenvokabular geprägt ist. Die kannelierten und mit Balustern versehenen Pfosten der Kopfseite tragen einen Baldachin, der in einem aufwendig verzierten, dunklen Holz gehalten ist, was gleichermaßen für Kopf- und Fußteil gilt. Das oberste Element des Baldachins ähnelt einem Kraggesims und zeichnet sich, ebenso wie das Kopfteil des Bettes, durch einen zentralen gesprengten Dreiecksgiebel aus, in dessen Mitte sich eine Amphore mit attischer Basis befindet. In dessen Verlängerung nach unten hin ist ein verkehrtherum gespiegelter Baluster angebracht, wobei eine Kartusche ihre Mitte akzentuiert. Der Dreiecksgiebel ist von Paneelen strukturiert, die Volutenformen wiedergeben. Mehrere Leisten doppeln das von Friesen verzierte Kraggesims auf. Rechts und links bilden zwei nach unten zulaufende, profilierte Baluster den Abschluss und ragen über den wellenförmig geschnittenen karminroten Stoff des Querbehangs. Dieser ist von gelben Posamenten, darunter Fransen und Quasten sowie volutenförmigen Applikationsstickereien verziert. Gelbe Kordeln ziehen den Vorhang zudem an Manschetten zurück, sodass der Blick auf die ebenfalls karminrote Liegefläche des Bettes fallen kann. Hier wiederholt sich das Gestaltungselement der gelben Bordüren auf rotem Grund: sowohl Hochpolster als auch Kissen sind von ebendiesen akzentuiert. Das Fußteil ist von zwei stark profilierten Pfosten gesäumt, die teils von Voluten verziert, teils kanneliert sind und nach oben hin in Balustern, nach unten in flachen Kugelfüßen enden. Zwei Paneele strukturieren die Stirnseite und sind oberhalb von einem Eierstabfries abgeschlossen. Ein von Rocaillen umrankter, mittig angebrachter Maskaron (Fratzengesicht) ist Teil der Marketerie des unteren Paneels; im oberen Paneel dominieren Girlanden und florale Ornamentik. Auf der Rückwand des Bettes, die sich oberhalb des Kopfteils erstreckt, befindet sich die Andeutung eines Spiegels mit Zierrahmen in blassem Rot und Gelb.

„Fauteuil et Chaise“, aus: Le Garde-meuble

Im Aufbau von Unterbau und Sitzpolster sind sich die beiden hölzernen Neorenaissance-Stücke sehr ähnlich. Der Stuhl verfügt zwar über etwas länger gezogene Beine und deshalb eine erhöhtes Sitzpolster, ragt mit seiner insgesamt einfacheren, aber dennoch nicht schmucklosen Rückenlehne allerdings nicht an die dies fulminanten Lehnstuhls heran. Wie auch auf dem Stuhl sind auf dem thronartigen Sessels Weinblättern und -reben geschnitzt sowie zusätzlich noch zwei geflügelte Engelsfiguren aufgesetzt. Auf den Armlehnen finden sich ebenfalls Polsterungen aus grünem Sammet, an denen zu beiden Seiten dichte Fransenborten herunterhängen. Auch an den Unterseiten beider Sitzflächen findet sich dieses grüne und durch Kordeln rhythmisierte Postament.

„Chaises de salle á manger“, aus: Le Garde-meuble

Die hölzernen Stühle für den Speisesaal sind alle drei aufwändig geschnitzt, besonderes ganz rechts. Die Lehne bilden zwei gedrehten Säulen, die ein schmales grünes Rückenpolster rahmen. Ein Wappenornament, welches von zwei Greifen gestützt wird, krönt die hölzerne Rückenlehne. Der Samt des Sitzpolsters ist vom selben tiefen grün, wie das des schmalen Rückenkissens. Beide Stoffe sind von einer goldenen Zierleiste mit Nägeln eingefasst. Eine kurze grüne Fransenborte gibt den Blick auf die Stuhlbeine frei. Eingedreht gedrechselte Querstreben verbinden die Füße H-förmig sowie zusätzlich an den vorderen Beinen. Bis auf das gefranste Posament zeigt sich der Unterbau identisch mit dem blauen Stuhl ganz links, der zwar über ein breiteres Rückenpolster verfügt aber dafür weit weniger hochgreifendes und aufwendiges Schnitzwerk aufweist. Statt Polsterung griff man beim mittleren Stuhl auf ein Rattangeflecht für Rücken- und Sitzfläche zurück.

„Canapé de Salon a moulures", aus: Le Garde-meuble

Diese dezente Canapé richtet die Aufmerksamkeit ganz auf sein reichgestalteten Polsterbezug. In organsicher Schwingung gleitet das dunkle Holz an der gewellten Unterseite förmlich entlang und rahmt so zusammen mit der durch schlichte Zierleisten gearbeiteten Rückenlehne die goldene Sitzfläche. Hier leuchtet gelb auf gelb Blätterornament mit vereinzelten Trauben. Die organische Fügung des Rapports erinnern an die floralen Muster William Morris‘.

„Fauteuil et chaise de salon", aus: Le Garde-meuble

Zu sehen sind zwei Ausführungen eines geschwungenen Salonstuhls. Beide Flächen der Sitz- und Rückenpolster sind vom selben Stoff bezogen. Der reichverzierte Bezug mit gelb auf gelbem Blatt- und Traubendekor hebt sich leuchtend vom glatten, dunklen Holz ab und erinnert an die englische Arts- and Crafts Bewegung. Der etwas tiefere Sessel ist mit schmalen, organisch geschwungenen Lehnen ergänzt. Auf deren Ruheseiten sind mittig für die Arme Polster im gleichen gelben Bezug angebracht. Die muschelförmige Rückenlehne ist leicht nach außen gewölbt, sodass sie den Rücken leicht umschalt.

„Fauteuil confortable / Chaise chauffeuse", aus: Le Garde-meuble

Die beiden blauen Stühle überraschen mit bunten Blumensträußen auf dem Bezug. An den prominentesten Stellen der Sitz- und Rückenflächen, leuchten diese vor weißem Hintergrund auf, gerahmt von blauen Ornamenten und das rautenförmige blaue Raster durchbrechend. Der Farbakzent dieser roten, gelben, violetten und rosafarbenen Blüten liefert die benötigte Wärme, denn auch das eher gräuliche Holz scheint auf das eher kühle Blau des Bezugs abgestimmt.

„Canapé de Salon (Genre Louis XV.)", aus: Le Garde-meuble

Dieser Canapé verdeutlicht den dezenten Rokoko zur Mode Ludwig XV. Trotz geschwungener Silhouette verhalten sich die goldenen Schnitzereien auf weißem Holz noch sehr symmetrisch und goldenen Einlagen an den Einbuchtungen der dreigegliederten Rückenlehne, verweisen ebenfalls auf den Stil des „Louis-quinze“. Die offene Schale des Canapé bietet volle Sicht auf den bedruckten Bezug der Polsterfläche. Der türkise Stoff ist dicht mit breiten Ornamenten bedruckt. Zwischen Voluten und Blattdekor ranken sich zusätzlich kleine Rosen.

„Fauteuil et Chaise de salon (Genre Louis XV.)", aus: Le Garde-meuble

Die Stühle im Stil des „vielgeliebten“ Ludwig XV. bestechen durch ihre dreifarbige Palette. Die türkisen Bezüge der Sitz-, Arm- und Rückenpolster stehen im Mengenkontrast zu dem weißen Holz mit seinen feinen, goldenen Details. Auf dem Polster hebt sich aus dem türkisen Grund ein einfarbiger Druck aus Voluten, Rosen und Blattornamenten ab. Mit ihrer abgerundeten Form, den geschwungenen Armen und Beinen, sowie den kleinen goldenen Intarsien entsprechen beide Sitzmöbel dem gemäßigteren Rokoko des Louis-quinze.

„Causeuse et Chauffeuse carrées, confortables (Genre Anglais)", aus: Le...

Der komfortable Eindruck der beiden Sitzmöbel entsteht durch die rautenförmig mit Knöpfen fixierte Polsterung. Diese Kapitonierung, sowie die nach außengeschwungenen Rück- und Seitenlehnen erinnert an die Chesterfield-Sofas aus England, weshalb die dargestellten Möbel auch als Genre Anglais („nach englischer Art“) bezeichnet sind. Die Polsterbezüge sind hellgrün-pastell auf denen sich rosafarbener Blüte mit grünen Blättern ranken. Die gleiche Farbgebung wird bei beiden Möbel auch in der großzügigen Fransenborte entlang der Unterseite aufgegriffen.

"Fauteuil et Chaise carrés confortables (Genre Anglais)", aus: Le Garde-meuble

Zwei bequeme Sessel mit hellgrün-pastellen Bezügen, auf denen sich rosafarbener Blüte und grünes Blattwerk ranken. Die Polster sind rautenförmig kapitoniert, der sogenannten „englischen“ Heftung. Durch die Fixierung durch Knöpfe bleibt das Material langlebiger, wobei diese flachere Kapitonierung wohl mehr der Zierde und dem Vermitteln des englischen Stils („Genre Anglais“) dient. An den Armlehnen des Sessels finden sich pink-grüne Quasten sowie an den Unterseiten der beiden Sitzmöbel ein breites Posament aus ebenso gefärbten Fransen und Kordeln.

"Lit louis XV", aus: Le Garde-meuble

Die Lithografie zeigt ein Bett ohne Raumspezifizierung, das auf einem mauvefarbenen Podest leicht erhöht steht. Es ist von einem Baldachin bekrönt, der aus einer mutmaßlich feuervergoldeten Bronzeleiste besteht, die stark profiliert und von ornamentalem Dekor verziert ist: Eine zentrale Palmette ist von Akanthusranken gesäumt, die den Schwung der Leiste akzentuieren und von feinen Voluten ergänzt werden. An der an ein Gesims erinnernden Leiste sind floral gemusterte, grüne Vorhänge angebracht, die in ihrer wellenförmigen Raffung Volant-Formen (Volants = kreisförmig geschnittene, angenähte Besätze) aufgreifen. Das Licht- und Schattenspiel deutet auf die Schwere des grünen Vorhangstoffs hin, wodurch er in Kontrast zu dem leicht wirkenden, an Voile erinnernden Untervorhang steht. Beide Vorhänge sind rechts durch eine Kordel an einer Manschette zurückgezogen und fallen über das Fußende des Bettes. Die Rückwand des Letzteren ist durch den Stoff des Untervorhangs verkleidet und mit einem ovalen, vergoldeten Spiegel mit aufwendigem ornamentalem Dekor behängt. Am Kopfende der aus einem mauvefarbenen Hochpolster bestehenden Liegefläche ist ein Zierkissen drapiert, das in dem dominierenden grünen Stoff gehalten und von Bordüren verziert ist. Die Liegefläche ist ebenfalls von dem grünen Stoff des Obervorhangs bedeckt. Letzterer fällt durch applizierte Raffhalter wellenförmig in die Richtung des Bodens und bildet Rüschen an der Stirnseite, die formal mit der Raffung des Stoffes am Baldachin korrespondieren. Fein ziselierte Goldleisten bilden das Kopf- und Fußteil des Bettes; auch hier tragen geschwungene Formen wie Akanthusranken und Voluten zu einem Eindruck der Zierlichkeit bei.

"Décor d'un salon de campagne", aus: Le Garde-meuble

Die Lithografie zeigt einen ländlichen Salon mit polygonalem Grundriss, dessen textiles Dekor den Gesamteindruck bestimmt: Alle Wände sowie die Decke sind mit einem grünen, floral gemusterten Stoff verkleidet; lediglich der hölzerne Dielenboden und der goldene Zierrat setzen zu der farblichen Dominanz einen Kontrapunkt. Der leicht erhöht angesiedelte, zentralperspektivische Blick fällt auf den in der Raummitte platzierten Rundtisch, der mit dem o.g. Stoff verkleidet und von grünen Bordüren verziert ist. Die auf ihm dekorierte blassblaue Vase ist mit einem Blumenbouquet versehen, das dem Motiv des grünen Stoffes stark ähnelt. Oberhalb akzentuiert eine opulente vergoldete Blumenampel die Raummitte und verdeckt die Portière (Türvorhang) der Balkontür, die als solche durch die angedeutete Balustrade erkennbar wird. Der Portière gleichen die zwei nahezu bodentiefen Fenster, die sie flankieren: von goldenen, profilierten Rundleisten bekrönt, zeichnen sie sich durch einen Querbehang und zwei an Manschetten zurückgebundene Vorhangschals mit weißen Untervorhängen aus. Die Gestaltung des Raumes ist von einer einheitlichen Farbgebung sowie einer gewissen Symmetrie geprägt: hinsichtlich der Wandgestaltung alternieren stets eine Portière respektive ein Fenstervorhang mit einem ovalen Portrait. Diese zeigen Hüft- und Brustbilder weiblicher Figuren und sind von verzierten Rahmen eingefasst; unterhalb stehen mit Capitonné-Heftung gepolsterte, mit Posamenten verzierte Bergère (frz. Sessel). Die Fenster sind zudem von je einer Jardinière (Blumenschale) mit vergoldetem Gestell geziert. Auf die Fenster folgen je zwei hohe Spiegel mit profiliertem Goldrand, wobei der rechte oberhalb eines stoffbehangenen Kamins hängt, auf dem sich ein opulent verzierter, goldener Kandelaber mit Uhr befindet. Vor ihm stehen zwei mit Stoff bespannte Hocker sowie zwei Bergèren. Der Spiegel linkerhand ist oberhalb eines Klaviers angebracht, auf welchem drei weiße, floral gemusterte Vasen zur Zierde gereichen. Auch hier findet sich ein Hocker desselben Aussehens. Eine besondere Wirkung entfaltet die stoffbespannte Decke, die durch die leichte Raffung des Stoffes ein auf die Ränder zulaufendes Strahlenmuster hervorbringt. Eine dunkelgrüne sowie mehrere goldfarbene Stuckleisten und Bordüren akzentuieren die Kehle (den Übergang von Wand zu Decke).

Décor de Croisée. Cuivre estampé. Aus: Le Garde-meuble

Das Blatt zeigt eine Fensterdekoration („croisée“ = älterer Ausdruck für „Fenster“) ohne Raumspezifizierung. Der voluminöse Obervorhang besteht aus einem schweren grün-gelb-rot-braun gestreiften Stoff, vermutlich Samt. Die verschiedenfarbigen und unterschiedlich breiten Stoffstreifen weisen unterschiedliche Texturen auf: die grünen ähneln mit seinem senkrechten Streifenrelief einem Cord, die gelben weisen zwei horizontale Reliefstreifen auf, während die roten gleichförmig erscheinen und die braunen matter sind als die übrigen. Befestigt sind die Obervorhänge an der Rückseite eines profilierten und mit den klassischen Dekorformen Perl- und Eierstab verzierten Vorhangbretts, auf dessen Material sich wohl die Bezeichnung „cuivre estampé“ – „geprägtes Kupfer“ - im Untertitel bezieht: Es scheint sich um vergoldetes Kupfer zu handeln. Die Mitte des Vorhangbretts ziert ein barockes symmetrisches Muschelornament mit bekrönender Kugel und Blumengehänge, aus dem seitlich in perfekter Symmetrie zwei Rosenzweige entsprießen. Unter dem Brett und vor den Vorhangschals hängt ein kielbogenförmig geschnittener glatter Stoffbehang aus einem schmal gestreiften Stoffs in den genannten Farben. Dessen Mitte wird durch ein kunstvolles Posament aus geknoteter roter Kordel, einer großen mittleren und zwei seitlichen Quasten betont. Ferner gehört ein faltig fallender weißer Store als Untervorhang zu der Fensterdekoration, welcher am unteren Rand einen breiten Ornamentstreifen aufweist.

Décor d´une chambre de garçon. Aus: Le Garde-meuble

Man blickt in den hinteren Teil eines „Jungenzimmers“ mit hellgrauer Holzvertäfelung, Dielenboden und hohen Fenstern auf der linken Seite. Den Raumabschluss bildet ein üppig mit einem schweren rot-gelb-grün gestreiften Stoff dekorierter Alkoven mit zentralem Bett und zwei seitlichen, durch die geschlossenen Vorhänge verdeckten Nischen. Die kräftige Farbigkeit des Stoffs sowie die Gestaltung des Betthimmels und der an Zimmerdecke und Wänden befestigte Abschlussbordüre als Fries aus roten und gelben „Wimpeln“ erinnert an ein (Turnier-)Zelt. Die geöffneten Vorhänge geben in der Mitte den Blick auf das Sofabett mit symmetrischem Kopf- und Fußteil frei. Es ist mit einem bodenlangen Überwurf aus dem gleichen Stoff wie die Vorhänge bedeckt, dessen Streifen hier allerdings senkrecht angeordnet sind. Auch Kopf- und Fußteil sind mit dem Streifenstoff bezogen, ebenso die beiden davor liegenden Nackenrollen. Ein schlichter grüner Bettvorleger rundet das Ensemble ab.

FENÊTRE DE SALLE À MANGER, aus: Le Garde-meuble

Gezeigt ist eine Fensterdekoration mit passendem Polsterstuhl. Der Gesamteindruck wird von dem aufwendigen Oberstoff beherrscht, welcher sogar die Vorhangstange verdeckt. Breite gelbe Streifen mit einem Rapport aus farbigen Rosenbouquets wechseln sich mit schmaleren Streifen eines cordsamtähnlichen roten Stoffs ab, die jeweils einen türkisgrünen Streifen mit mittigem Rankenornament in Braun rahmen. Sowohl die baldachinartig gestaltete Bekrönung als auch die Vorhangschals sind mit einer roten Borte gesäumt, an welcher nochmals ein dünnerer, grün-gelb-rot gestreifter Stoff so angebracht ist, dass er wie eine Fransenkante wirkt. Grünrote Kordeln befestigen die Schals an den schlichten, wohl aus vergoldetem Messing gestalteten Raffhaltern. Für die Untervorhänge werden auf dem Blatt zwei Alternativen präsentiert: Den linken Fensterflügel verdeckt eine leicht faltig fallende weiße Gardine aus Voile mit einem eingewebten stilisierten Rosenspalier und gewellten Kanten; rechts ist ein himmelblau-weiß gestreiftes Rollo mit Wellenkante gezeigt. Es ist leicht hochgezogen und gibt den Blick auf eine Balkonbrüstung frei. Der mittig vor dem Fenster stehende Stuhl besitzt ein Gestell aus gedrechseltem dunklen Holz mit rosettenverzierten Zierknäufen; Sitzfläche und Rückenlehne sind getrennt, aber in der gleichen Stoffkombination gepolstert: Die Mitte bildet ein Streifen des auch für die Obervorhänge verwendeten gelben Rosenbouquetstoffs. Die Seiten der Polster sind mit einem strukturierten dunkelroten Stoff bezogen, möglicherweise ein Wollbouclé. Auch der „Fransenstoff“ der Vorhangschals findet am Stuhl Verwendung: Hier schmückt er die untere Kante des Sitzpolsters.

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