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Walzenkrug „Suum.Quuique“

Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Fayence [78-32-FA]
Walzenkrug „Suum.Quuique“ (Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte RR-F)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / kienzle/oberhammer©All rights reserved (RR-F)
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Beschreibung

Walzenkrug mit angeformtem Henkel und Zinnmontierung an Lippenrand und Henkel (Abb.: 2. Reihe, 2. Objekt v. re.). Sichtbar ist ein ockerfarbener Scherben unter weißer Glasur und polychromer Scharffeuerbemalung; auf dem Boden die Marke P/R für Potsdam, Rewendt. Der Knauf des Deckels fehlt. Auf der Wandung der zur Sonne schwebende bekrönte preußische Adler mit einer „Suum.Quuique“ [sic!] überschriebenen Kartusche unterhalb einer opulent gestalteten Bügelkrone. Einen Tag vor seiner Selbstkrönung gründete Friedrich III./I. mit dem Wahlspruch „Suum Cuique“ (Jedem das Seine) den Schwarzen Adlerorden. Friedrich Wilhelm I. wählte „Non soli cedit“ (er weicht der Sonne nicht) als Motto gegenüber Ludwig XIV. von Frankreich. Der zur Sonne schwebende bekrönte Adler in einer Kartusche wurde als beliebtes Motiv der Angewandten Kunst wohl nach Vorlagen aus der Numismatik u. a. auch im Glasschnitt brandenburgischer Hütten verwendet, vgl. einen Sturzbecher aus der Stiftung Stadtmuseum Berlin (SSB) in dieser Datenbank (Link unten). Die Manufaktur Funcke in Berlin stellte Walzenkrüge mit diesem Motiv sowie in der abgewandelten Form mit dem Wahlspruch des Schwarzen Adlerordens in großer Anzahl für den bürgerlichen Gebrauch her (siehe dazu den Eintrag zum Krug 78-34-FA des Potsdam Museums und entsprechende Einträge in der Online-Datenbank der SSB).
Der Dekor der Wandung zeigt die bereits im vorigen Objekt bemerkten, hier jedoch in größere Lambrequins zusammengefasste Petersilienblätter, Blüten und Kugeln mit vier kleineren Kugeln um ein X gelegt. Form und Dekor sind nach Vorbildern der Manufaktur Funcke gestaltet; der Zebradekor des Henkels ist ein auch in thüringischen Erzeugnissen zu bemerkendes Element (Schandelmaier, Thüringer Fayencen, 1993, S. 15). Der Walzenkrug war 1922 als Leihgabe von Paul Heiland für die große Fayence-Ausstellung im Berliner Schlossmuseum ausgeliehen und wurde ein Jahr später erstmals publiziert (Falke, Altberliner Fayencen, 1923, Abb. 58f; vgl. Abb. 41f, Vorbild des Krugs aus der Manufaktur Funcke, Sammlung Heiland). 1955 konnten ihn die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Potsdamer Gläser und Fayencen“ sehen, damals noch mit vollständigem Deckel. Zurzeit ist er Teil der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums und war zuvor in der stadthistorischen DauerausstellungGeschichte der Stadt von 993 bis 1900“ (1984–1995) in der Wilhelm-Külz-Straße/Breite Straße 13 (heute Naturkundemuseum) ausgestellt. [Uta Kumlehn]

Material/Technik

Ton, Zinn / glasiert, Inglasurmalerei

Maße

H. 22,5 cm; Dm. Mündung 10,5 cm

Literatur

  • Anonym (1936): Ein ausgestorbenes Gewerbe. Potsdamer Fayence-Bäckereien. Vasen und Krüge in unserem Heimatmuseum, in: Potsdamer Beobachter, 30.01.1936. Potsdam
  • Falke, Otto von (1923): Alt-Berliner Fayencen. Berlin, Abb. 58f
  • Götzmann, Jutta, im Auftrag der LH Potsdam, Der Oberbürgermeister (Hg.) (2012): Friedrich und Potsdam - Die Erfindung (s)einer Stadt (Katalog zur Ausstellung im Potsdam Museum vom 20. August bis 2. Dezember 2012). München, Katalog Nr. 152
  • Kaiser, Uta (2019): Auf den Spuren Italiens. Die Sammlungen des Potsdam Museums - Forum für Kunst und Geschichte zeigen Zeugnisse italienischer Einflüsse in Potsdam, in: WochenSpiegel, Ausg. 5, 2. Oktober 2019, S. 4. Potsdam, Abb. 1
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

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