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Schüssel mit Chinoiserie

Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Fayence [80-348-FA]
Schüssel mit Chinoiserie (Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / Potsdam Museum (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Flache Schüssel auf Standring mit leichtem Anstieg und gewölbtem Spiegel. Rötlich-brauner Scherben, weiß glasiert und in kobaltblauen Scharffeuerfarben bemalt, keine Marke. Ein Riss verläuft quer über die gesamte Oberfläche, am unteren Rand ist ein Stück der Fahne ausgebrochen, darüber befindet sich ein weiterer Riss; zahlreiche Glasurabplatzungen. Im Spiegel eine nach asiatischen bzw. europäisch-imaginierten asiatischen Vorbildern geschaffene Szene einer Boot fahrenden Figur in der Nähe eines scheinbar mitten im Wasser durch einen Steg mit dem Land verbundenen Gebäudes. Zwei kugelförmige, nur noch entfernt an die elegant herabstürzenden fantastischen Vögel aus chinesischen und japanischen Dekoren des 17. Jahrhunderts erinnernden Gänse mit verdrehten Hälsen, die von einer Wolkenformation bedroht werden (vgl. 80-336-FA), bilden den Übergang zu einer zweiten Uferszene am oberen Spiegelrand. Auf der Fahne sechs ovale Felder mit kalligraphisch anmutender Linienführung, abgesetzt voneinander durch ein netzförmig angelegtes Muster kleiner Quadrate mit dem in den Niederlanden verbreiteten und von zahlreichen Manufakturen des deutschsprachigen Raumes übernommenen Vierpunktblüten, dort Teil des sogenannten Vögelesdekors (nach Bruckmann’s Fayence-Lexikon, 1981, in Hanau entwickelt, zeitgleich jedoch in anderen Manufakturen nachgewiesen, vgl. bspw. Riesebieter, Die deutschen Fayencen, 1921, S. 19f.; Glaser, Nürnberger Fayencen, 2017, Kat. 13). Ursprünglich stammt der rautenförmige Fahnendekor von Porzellantellern der Ming-Dynastie (vgl. bspw. den aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts stammenden Teller mit Bemalung in Unterglasurkobaltblau der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung, Inv.-Nr. PO 869, https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/135523 (Zugriff: 25.02.2021). Das ovale Gebilde erinnert entfernt an bestimmte „indianische“ Blüten sowie die Reisstrohhecken japanischen Kakiemon-Porzellans. Dieses Motiv wurde in Meißen adaptiert und u. a. durch den Porzellan- und Fayencemaler Adam Friedrich von Löwenfinck in Bayreuth und Fulda verwendet (Pietsch, Phantastische Welten, 2014, Abb. 72, S. 89; Kat. 141 und 142. Zur Gestaltung des Bootlenkers vgl. Matusz, Delfter Fayence, 1977, Vase aus der Werkstatt t’Hart nach Dekor der Kangxi-Ära, Abb. S. 32).
Die Schüssel stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe den untenstehenden Permalink zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]

Material/Technik

Ton / glasiert, Inglasurmalerei

Maße

Dm. 31,2 cm; H. 4,7 cm

Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Objekt aus: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als...

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