Flache Schüssel mit Standring, leichtem Anstieg und gewölbtem Spiegel. Heller Scherben, weiß glasiert und in blauen Scharffeuerfarben bemalt, verso die Nummer 23 evtl. als Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einem Service oder einem weiteren Gefäß. Ein größeres, wohl geklebtes und erneut ausgebrochenes Fehlstück an der Fahne; mehrere Glasurabplatzungen. Im Spiegel inmitten spiralförmiger Ornamente eine stilisierte Aster, der Anstieg weiß, auf der Fahne sechs längsovale Felder mit Linienmuster, dazwischen diamantförmige Rautenfelder. Die Struktur des Dekors spricht für ein Delfter oder ein nach Delfter Vorbildern hergestelltes Produkt (vgl. Rudi, Europäische Fayencen, 2017, Kat. 421, 422, 497; vgl. Potsdam Museum, Inv.-Nr. 80-316-FA, 80-344-FA in dieser Datenbank). Die Schüssel stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe die untenstehenden Permalinks zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]