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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Le Garde-Meuble Ancien et Moderne

Le Garde-Meuble Ancien et Moderne

„Le Garde-meuble, ancien et moderne“ war eine ab 1839 bis 1935 in Paris erscheinende Zeitschrift, die aus Abbildungen von Möbeln (unterteilt in Sièges/Sitzmöbel und Meubles/Kastenmöbel), Innendekorationen und Raumausstattungen bestand. Der Herausgeber Guilmard, der die Vorlagen zu den Lithografien selbst zeichnete, übte damit großen Einfluss auf die dekorativen Künste seiner Zeit aus. Als praktischer Leitfaden für Dekorateure, Architekten, Tischler, Polsterer und Designer gedacht, waren die Abbildungen so detailgenau, dass Handwerker leicht Arbeitszeichnungen aus den Bildern entwickeln konnten.
Auch Fürst Pückler war Abonnent des Magazins, das er über die Berliner Buchhandlung Duncker bezog, und holte sich Anregungen für die Ausstattung der Branitzer Schlossräume.

[ 140 Objekte ]

"Fenêtre de Salle á manger. Galerie et Patères en vieux Chêne. Appliques en...

Das vorliegende Blatt stammt aus der „Collection de Tentures“ und zeigt einen Fenstervorhang für ein Speisezimmer. Die Abbildung zeigt einen in mehreren Farben auf burgunderroten Grund gehaltenen Vorhang mit einem in dunklem Holz gefasten Ziergiebel. Die Beschriftung weist diese als aus alter Eiche mit Applikationen aus versilberter Bronze aus. Mittig auf dem Ziergiebel in einer Kartusche ist ein Hirschkopf mit Geweih in frontaler Ansicht zu sehen. Er wird zu beiden Enden des Ziergiebels von Hundeköpfen, die im Profil auf den Hirschkopf sehen, flankiert. Darunter verläuft ein Querbehang, der durch seinen Stoff an breitgefasste Fransen erinnert und ich abwechselnden Farben längs gestreift ist. Der darunterliegende Vorhang ist floralen Ornamenten und Motiven in gelb, grün, blau, rosa und orange auf burgunderfarbendem Grund verziert und wird mit Kordeln an den Seiten zusammengerafft. Die Kordeln werden von Raffhaltern in Form von Wolfs- oder Hundeköpfen gehalten, die in Verbindung mit dem Hirschgeweih an eine Jagdmotivik erinnern. Der Vorhang läuft in buntgefasten Fransen aus, die an den Querbehang erinnern. Das Zurückziehen des Vorhanges gibt dabei den Blick auf einen zweiten feineren Spitzenvorhang und ein Flügelfenster frei, vor dem ein Balkongeländer und eine Markise zu erkennen ist. Die Innen-Außenwahrnehmung wird dabei durch den Schattenfall verstärkt.

"Riche Croisée de Salle à Manger. Galerie vieux bois. Store de la maison...

Das vorliegende Blatt stammt aus der „Collection de Tentures“ und zeigt einen reiche Fensterdekoration für ein Speisezimmer. Die Abbildung zeigt einen burgunderroten bzw. auberginenfarbenden Vorhang mit einem in dunklem aus altem Holz gefasten Ziergiebel, der zu den Seiten in geschwungenen Voluten ausläuft und in dem mittig in einer Kartusche ein prunkvoll geschnitzter Hirschkopf in frontaler Ansicht mit Geweih zu sehen ist. Darunter verläuft der Querbehang, der durch weitere Stoffbehänge an den Seiten optisch in zwei Ebenen geteilt wird und mit einer seitlichen Raffung des Stoffes unter den Voluten endet. In der Mitte des Querbehangs in einer Kartusche ist eine aufwendig gestaltete Quaste zu sehen, welche zu beiden Seiten in dem Abschluss des Querbehangs und auch in der Raffung des darunterliegenden Vorhanges durch die Kordeln an beiden Seiten wiederholt wird. Die Kordeln werden durch zwei Beschläge in Form von Hundeköpfen gehalten, die in Verbindung mit dem Hirschgeweih an eine Jagdmotivik erinnern. Das Zurückziehen des Vorhanges gibt dabei Blick auf ein Gemälde(?) mit einer erhöhten und mit Blumen geschmückten Obstschale auf der eine Ananas thront. Bedeutung der Untertitel?

"Portiére de Salon. Bois doré.", aus: Le Garde-meuble

Das vorliegende Blatt stammt aus der „Collection de Tentures“ und zeigt einen Türvorghang für einen Salon. Gezeigt wird eine Frontalansicht einer hellen Flügeltür mit einen primär in Violett gehaltenen Vorhang und mit floralen Elementen auf weißem Grund und einer Zierleiste aus vergoldetem Holz. Die Verbindung von violetten und gelben bzw. goldenen Tönen bieten einen Komplementärkontrast, der durch die in senkrechten Bahnen verlaufenden floralen Muster blaue und rote Akzente erhält. Die Mitte der Zierleiste zeigt ein Emblem eines Bouquets, welches im Querbehang mittig in einer Kartusche auf einem weißen Grund wieder aufgenommen wird und von zwei Vögeln in Blumenrankenornamentik gerahmt ist. Darunter wird der Vorhand jeweils links und rechts mit zwei violetten Kordeln, die in prunkvollen Quasten enden, an den Seiten zurückgebunden. Der Vorhang schließt mit einer im selben Violett gehaltenen Borte am unteren Ende ab.

[Tentures für Wanspiegel]

Der linke Spiegel besitzt eine geschwungene und vergoldete Rahmung mit einer zentralen Akanthus-Kartusche. Zudem wird der seitliche Teil des Spiegels durch hölzerne runde Säulen mit einer goldenen Akanthus-Basis gerahmt. Der rote Querbehang verdeckt das obere Ende des Spiegels sowie der Säulen. Das obere und untere geschwungene Ende des Querbehangs wird durch Borten abgesetzt und am unteren Ende durch eine Borte mit helllila Fransen abgeschlossen. Die Konsole wiederholt die architektonischen Elemente der Rahmung des Spiegels und des oberen Querbehangs. Unter dem Querbehang der Konsole fällt ein goldener Vorhang mit einem floralen und vegetabilen Muster hervor. Dessen Posament besteht ebenfalls aus einer roten Borte mit helllila Fransen. Der rechte Spiegel wird durch einen rechteckigen goldenen Rahmen eingefasst. Der obere Teil des Spiegels wird durch einen Querbehang verdeckt. Dieser wird wiederum durch einen geschwungenen, vergoldeten Ziergiebel getragen. Eine zentrale Kartusche und Akanthusranken an den seitlichen Enden zieren den Giebel. Der Querbehang besteht aus einem mittigen, seitlich mit Kordeln gerafften Textil, bestehend aus einem hellblau-lila changierend wirkenden Stoff mit Akanthus-Rapport. Seitlich befindet sich jeweils ein dunkellila Textil mit geschwungener Kante und hellblauer Borte. Die Konsole unter dem Wandspiegel ist vollständig mit Textilien verhüllt, die gestalterisch mit dem oberen Querbehang korrespondieren. Unter dem Querbehang der Konsole fällt ein in Falten gelegter Vorhang hervor. Dieser greift farblich die mittleren Teile der Querbehänge auf und ist mit einer gleichfarbigen Fransenborte versehen. Zudem zeigt die Lithografie eine Wandgestaltung mit vergoldeten Zierleisten und gerahmten Feldern, die gestalterisch jeweils mit den Wandspiegeln korrespondieren. In den Feldern befindet sich eine textile Wandbespannung mit einem floralen und vegetabilen Rapport.

["Toilette avec vide poche et porte-bouquet" ; "Toilette"] [Kopie nach Le Garde...

Über dem Tisch der linken Toilette befindet sich ein kleiner Baldachin, der aus einem vergoldeten Ziergiebel mit Rocaillen und Blumengirlanden besteht. Im Zentrum des Giebels steht eine vergoldete Vase mit einem Blumenbouquet. Der hellblaue, geraffte Querbehang beider Seiten der Vase ist mit einer weißen Spitzenborte versehen. Ein Vorhang, der sich über den Spiegel hinter dem Tisch öffnet, ist gleichermaßen gestaltet. Der ovale Spiegel ist in einem vergoldeten Rahmen eingefasst, gekrönt von Blumen und auf Akanthusvoluten stehend. Vergoldete Kerzenständer, die in der Mitte eine Blumenvase fassen, auf beiden Seiten des Spiegels korrespondieren mit der Gestaltung des Spiegelrahmens und des Giebels. Die Tischoberfläche hat eine dynamische Vorderkante, Öffnungen für Taschen und ist in einem blassen Mittelblau überzogen. Die Tischkante wird von einem Posament mit weißer Spitze geziert. Unter der Spitze fällt ein weiterer Vorhang hervor, der mit hellblauen Schleifen zurückgebunden ist. Zwischen diesem Vorhang befindet sich ein geschwungener Querbehang mit Quasten, der farblich mit der Tischoberfläche korrespondiert. Die rechte Toilette wird ebenfalls von einem geschwungenen Ziergiebel mit zentralem Blumenbouquet und hängenden Blumengirlanden überdacht. Darunter fällt ein hellrosa geraffter Querbehang mit weißer Spitzenborte herunter. Der ebenso gestaltete Vorhang unter dem Querbehang wird seitlich durch vergoldete Raffhalter in Kerzenhalter-Form zurückgehalten. Dadurch wird der Blick auf den rechteckigen Spiegel mit vergoldeter Rahmung freigegeben. Das obere Zentrum des Rahmens wird ebenfalls von einem Blumenbouquet geziert und das Untere von einer Palmette. Die geschwungene Tischkante schließt durch ein breites florales Band mit rosa Borten und ein Spitzenband ab. Darunter tritt ein mit rosa Schleifen zu Bögen geraffter Querbehang hervor. Die textile Gestaltung des Querbehangs und des gerafften, bodenlangen Vorhangs darunter wiederholt die Gestaltung der Textilien unter dem Giebel. In der rechten unteren Ecke befindet sich die handschriftliche Notiz: "Toilettenzeug wie oben bei [...]".

Intérieur de Salon, aus: "Le Garde-meuble"

„Le Garde-meuble, ancien et moderne“ war eine ab 1839 bis 1935 in Paris erscheinende Zeitschrift, die aus Abbildungen von Möbeln (unterteilt in Sièges/Sitzmöbel und Meubles/Kastenmöbel), Innendekorationen und Raumausstattungen bestand. Der Herausgeber Guilmard, der die Vorlagen zu den Lithografien selbst zeichnete, übte damit großen Einfluss auf die dekorativen Künste seiner Zeit aus. Als praktischer Leitfaden für Dekorateure, Architekten, Tischler, Polsterer und Designer gedacht, waren die Abbildungen so detailgenau, dass Handwerker leicht Arbeitszeichnungen aus den Bildern entwickeln konnten. Auch Fürst Pückler war Abonnent des Magazins, das er über die Berliner Buchhandlung Duncker bezog, und holte sich Anregungen für die Ausstattung der Branitzer Schlossräume.

["Taf. III." ; "Décors de croisée." ; "Bois doré." ; "Acajou."] [Kopie nach Le...

Die Taf. III. bildet zwei identische Fenster ab, die mit unterschiedlichen Gardienen behangen sind. Sie werden links mit Fig. 1. und rechts mit Fig. 2 gekennzeichnet. Besonders hervorzuheben ist der abgebildete Querschnitt (A) des in den Raum ragenden Überbaus von Fig. 2. Dank dieser Darstellung bekommt der Betrachtende einen Eindruck von Form und Tiefe der hölzernen Aufhängung.

["Décors de fenêtre pour Salon." ; "Or et blanc" ; "Genre Louis XVI."] [Kopie...

Taf. IV. zeigt ein pompös verhangenes Flügelfenster mit abgerundeten Ecken. Die Vertäfelungen in hellblau werden mittig von einem goldenen Kreis und goldenen Leisten verziert. Ein blauer Vorhang mit Arabeskem Muster, geschmückt mit goldenen Posamenten wird rechts und links von einem weiß goldenen Raffhalter zurückgebunden. Darunter befindet sich ein heller Vorhang. Der Überbau glänzt in weiß goldener Farbe und wird von antik anmutenden Vasen mit goldenen Bouquets gekrönt. Dabei kommt die Tafel mit minimaler Andeutung an eine untere Wand aus und wirkt durch den Schattenwurf des Vorhangs räumlich. Unterhalb zeigt ein in Meter angegebener Maßstab die Breite des Fensters und seiner Gardine an. Das Blatt zeigt einen Fensterschmuck im Style Louis XVI.

["Taf IX." ; "Lit à quatre colonnes." ; "'Genre Louis XV."] [Kopie nach Le...

Die Taf. IX. zeigt ein Himmelbett mit vier hölzernen Pfosten, auf einem niedrigen Podest stehend. Es handelt sich um ein «lit à colonnes», dessen Baldachin am Bettende mit einem Bouquet aus geschnitzten Blumen geschmückt ist. Pistaziengrüne Vorhänge mit arabeskem Muster werden von Posamenten verziert. Im komplementären Kontrast dazu sind die Vorhänge innen in einem trüben rosa gehalten. Das Blatt zeigt einen Fensterschmuck im Style Louis XV.

["Taf. VII" ; "Plan du Baldaquin et décors du ciel de lit."] [Kopie nach Le...

Taf. VII. zeigt ein Himmelbett, dessen Baldachin sich quer über die gesamte Länge des Bettes erstreckt. Der Bettrahmen ist mit Voluten und Blattwerk verziert, während ein hellblauer Stoff mit zahlreichen Postamenten das Bett verhängt und den Himmel bildet. Ein Grundriss des Baldachins, der oberhalb des Bettes abgebildet ist, zeigt die geschwungene Form und den glatten blauen Stoff mit goldenen Medaillons, die die Unterseite des Himmels schmücken. Unterhalb des Bildfeldes zeigt ein Maßstab die Länge des Bettes an, es misst circa 2 Meter.

["Taf. V." ; "Décors pour fenêtre de Salle à manger." ; "Décors pour fenêtres...

Oberhalb auf der Taf. V. ist ein in gedeckten Brauntönen und mit geometrisch dominierenden Formen dargestellter Ausschnitt einer Gardine abgebildet. Dabei fällt der Raute eine besonders prominente Stellung zu. In großem Kontrast zu der perfekten Geometrie steht der Überbau der Gardine, der in gold mit geschwungenen Formen, Voluten und Rollwerk glänzt. Mittig befindet sich ein von Weinblättern verzierter, unter einer Muschel hervorstehendes Castwork, welches sich aufgrund des üppigen Weins als Kopf des Bacchus identifizieren lässt. Die Wahl des Castworks bleibt dem Betrachtenden überlassen, da rechts neben der Gardine ein weiteres Design zu sehen ist. Handschriftlich wurde hier „1)“ notiert, während neben dem unterhalb dargestellten Ausschnitts einer Gardine „2)“ geschrieben steht. Der grüne und hellgrüne Stoff mit Arabesken Muster ist mit aufwendigen Posamenten versehen. Der Überbau ist mit organischen Elementen wie Blumen und Obst verziert, wobei auch hier rechts ein weiteres Beispiel für das Castwork dargestellt ist.

"Intérieur de chambre à coucher. Passementerie de la maison", aus: Le...

Dieses Garde-meuble Blatt zeigt ein grünes Schlafzimmer, welches in einer Fluchtpunktperspektive dargestellt ist. Im vorderen Bereich steht ein runder Tisch, dessen Beine aus einem gedrechselten Holz entspringen und in drei Cabriolen mit abschließenden Voluten enden. An ihnen sind Rollen befestigt, welche das Verschieben des massiven Tischs erleichtert. Links neben dem Tisch befinden sich zwei Frauen, wobei die eine der anderen gerade beim Ankleiden hilft. Dabei blickt die Person, deren Korsett gerade zugeschnürt zu werden scheint, in einen großen Spiegel, der an der linken Wand auf einer Kommode mit heller Marmorplatte steht. Rechts und links davon befinden sich große Fenster, die mit Grünen Vorhängen versehen und zum Sichtschutz noch einen hellen Vorhang unterhalb des schweren Stoffs besitzen. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Kamin, oberhalb ist ein großer Wandspiegel angebracht, vermutlich unter der Prämisse, sich beim Ankleiden auch von hinten betrachten zu können. Rechts und links von dem Kamin gehen Türen ab, die mit Gardienen verhängt sind. Im Raum verteilt stehen 5 grüne Sessel. An der hinteren Wand steht ein Bett mit Baldachin, dessen Kopf und Fußteil aufwendig geschnitzt sind. Es steht auf einem niedrigen Sockel. Die Kissen, die Decke und die Vorhänge des Baldachins sind einheitlich in einem Grünen Stoff gearbeitet, dessen organisches Muster auch in der Tapete des Zimmers korrespondiert Die hellgrüne Tapete wird von goldenen, vertikalen Leisten gegliedert. Auch der Boden ist in einem hellen und sanftem grün ausgestaltet. Der Teppich orientiert sich ebenfalls an dem dominierenden Muster des Bettes, zusätzlich sind Medaillons mit floralen Elementen eingebunden. Die Decke des Raumes bleibt im Kontrast dazu weiß und lediglich ein bescheidenes Stuckelement schmückt sie.

["'Taf. XIV."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Die Taf. XIV zeigt in Frontalansicht eine Wand mit hellblauer Vertäfelung unten und grau blauer Tapete mit sanftem Akanthus Muster oben, von einer goldenen Leiste abgeschlossen. Zwei doppeltürige Fenster eröffnen den Blick in die Landschaft, Bäume, ein Fluss und Ausschnitte von Architektur sind erkennbar. Die Fenster sind aufwendig mit Vorhängen geschmückt. Zunächst mit weißer Draperie, die jeweils einseitig nach außen gebunden ist. Darüber befindet sich ein heller, blauer Vorhang, der beidseitig mit goldenen Raffhaltern an der Wand gehalten wird. Abgeschlossen wird die Fensterdekoration von einem dunklen Stoff, der sich in kunstvoller Form über die gesamte Breite der Fenster erstreckt. Er ist mit Quasten verziert und wird von einer goldenen Leiste mit Beschlagwerk oberhalb der Fenster gehalten. Zwischen den Fenstern befindet sich ein Konsoltisch, der sich farblich an die Tapete und den goldenen Verzierungen orientiert. Auf ihm stehen bunte Blumen und ein Trumeaux (Pfeilerspiegel), der von schwarzen Streifen mit goldenen Leisten flankiert wird.

["'Taf. XV."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Taf. XV. zeigt eine ausgestaltete Wand in Frontalansicht. Sie ist in drei Achsen geteilt. Links ist die Wand mit Vertäfelung und gestreifter Tapete, verziert mit goldenen Zierleisten, versehen. Mittig steht ein Kamin, oberhalb ein Spiegel, der mit einem Vorhang, welcher das Muster der Tapete aufgreift und mit Quasten und einer goldenen Arkadenzierleiste geschmückt ist. Rechts ist die Wand mit einem gestreiften Textil verhangen, das in Fransen endet und von der gleichen Zierleiste wie mittig gehalten wird. Unterhalb des Bildausschnitts wird ein Maßstab in Metern angezeigt.

["'Taf. X."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Die Taf. X. zeigt ein kunstvoll geschnitztes Baldachin Bett. Das Holz ist dunkel gebeizt und an Kopf-, Fuß-, und Seitenteilen mit grünem, gepolstertem Samt versehen, der in Kapitonierung einer englischen Heftung bespannt ist. Der Vorhang, der Zugluft, störende Blicke und Insekten abhält, ist außen braun und mit einem ornamentalen Muster versehen, innen ist er in monochromen gelb gehalten. Es handelt sich um ein «lit à la duchesse».

["'Taf. VIII."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Auf der Taf. VIII. sieht man ein Bett mit Baldachin, das im angedeuteten Raum in einer Ecke platziert ist. Die Betrachtenden blicken auf die lange Seite des Bettes, dessen Himmel diagonal der Ecke verläuft, mit schwerem ockerfarbenem Stoff mit arabeskem Muster verkleidet und mit Borden, Fransen und Quasten verziert ist. Der Abschluss aus kunstvoll geschnitztem Holz ist gold lackiert. Das Holz des Bettes ist in tief dunklem Holz gefertigt, möglicherweise handelt es sich sogar um Ebenholz. Die Beine des Bettes sind in Form von Cabriolen ausgeführt und enden in Voluten. An den Ecken des Bettgestells sind geschnitzte, mit Durchbruch versehene Lehnen zu verorten, die mit gepolstertem, burgunderfarbenem Samt versehen sind, sodass die Assoziation an einen gestreckten Sessel entsteht. Der äußere Vorhang und die Zierdecke, die auf der Matratze liegt, sind in dem Stoff des Baldachins gearbeitet. Der Vorhang wird von Raffhaltern an die Wand rechts und links zurückgezogen. Auch der innere, weiße Vorhang mit Spitzenbesatz ist zurückgebunden, sodass ein Spiegel an der inneren Wand der Längsseite des Bettes sichtbar wird.

["'Taf. II."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Die Taf. II. zeigt zwei Gardienen, wobei das linke Beispiel (Fig. 1) eine Tür verhängt und das Rechte (Fig. 2) ein zweigeteiltes Fenster. Farblich sind sich die beiden Gardinen im Grundton Rosa ähnlich. Links wird der schwere Stoff durch blassgrüne Arabesken Muster aufgelockert und durch rote Punkte akzentuiert. Der Vorhang schließt mit roten und grünen Fransen ab. Diese sind auch unterhalb des Überbaus der Gardine angebracht, dabei lassen sich auch 3 Quasten im gleichen Farbschema ausmachen. Der Überbau, welcher auf Leisten mittig einen Kopf trägt, dessen Haupt von Obst und Bändern geschmückt ist, ist vornehmlich in gold gehalten. Auf der rechten Seite wird ein hellblaues Doppelfenster von lachsfarbenen Vorhängen mit blauen Fransen verhangen. Sie sind mit Raffhaltern zurückgebunden, wodurch ein heller Vorhang unter dem schweren Stoff hervorblitzt. Der Überbau der Gardine ist kunstvoll geschwungenen und in dunkelblauem Samt ausegeführt, mit goldenen Kordeln gerahmt und von Kordeln und Quasten verziert.

["'Taf. I."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Die Taf. I. zeigt ein doppeltüriges Fenster, welches von einem dunkelroten Vorhang verhängt ist. Er ist mit goldenen Raffhaltern zurückgebunden, sodass der darunterliegende helle und lichtdurchlässige Stoff mit filigranen Verzierungen zum Vorschein kommt. Die Gardinenstange ist prunkvoll ausgearbeitet und von goldener Farbgebung.

["'Taf. VI."] [Kopie nach Le Garde-meuble]

Taf. VI. zeigt zwei Ausschnitte von Gardienen. Oberhalb zu sehen ist ein lachsfarbener Vorhang mit Arabesken Muster und blauen Quasten und Fransen. Unter dem farbigen, schweren Stoff ist ein heller, lichtdurchlässiger Stoff zu erkennen. Die Gardinenstange glänzt goldenen und ist mit floralen Zierelementen versehen. Sie schließt oben geradkantig ab, während sie zur Gardine hin serpentinenartig verläuft. Der untere Ausschnitt zeigt eine Gardine, deren Stoff von Blumenranken mit pinken Blüten auf hellem Grund auffällt. Darüber zieht sich eine Stoffbahn in der Farbe der Blüten mit Arabesken Muster und drei dunkelroten, symmetrischen Elementen. Grüne Posamente runden das Erscheinungsbild der Gardine ab. Die Gardinenstange ist golden und mit geschwungenen Schmuckelementen verziert.

"Décors de Fenètre de chambre à coucher", aus: Le Garde-meuble

Wie auch das Blatt mit der Inventarnummer FPM-MS/4437 stammt dieser Entwurf aus der "Galerie Bois de rose, Cuivre et Porcelaine" (Palisanderholz, Messing und Porzellan), womit die wesentlichen Materialien der Dekorelement benannt sind. Der blau-rosa-mauvefarbene Vorhang ist reich mit floralen Ornamenten verziert und der gold-orangene Ziergiebel weist eine schöne geschwungene Linie auf, die mittig mit einer Porzellankartusche durchbrochen wird. An den Seiten links und rechts schmücken den Ziergiebel goldene Vasen. Darunter hängt ein blau-rosafarbener Querbehang mit farblich entsprechendem Schnüren mit Quasten. Die farblichen Nuancen vom Ziergiebel wiederholen sich an den goldenen Raffhaltern. Porzellanschüsseln und Muster des Lavabos vor dem Fenster nehmen die Farben und Dekor des Vorhangs auf.

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