Dargestellt ist auf dieser linken Tafel eines Triptychons der Turm der Katharinenkirche in der Brandenburger Neustadt. Rudolf Dammeier (1851-1936) hatte in der farbigen Mitteltafel (Inv.-Nr. V00321KaGe) die Altstadt mit der Gotthardtkirche vorn und die Dominsel mit dem Dom dahinter dargestellt. Insofern ist es naheliegend auch die Neustadt einzubeziehen. Der Roland vor dem Neustädtischen Rathaus bildet das Pendant auf dem rechten Flügel. (Inv.-Nr. V00322KaGe) Mit der Grisaille-Technik bezieht sich der Maler auf die alte mittelalterlicheTradition der Grisaille-Malerei auf den äußeren Seitentafeln von Altären. Die geschlossene graue Werktagsseite des Altars steigerte die Freude auf prächtig gemalte und sogar geschnitzt und farbig gefasste Innentafeln des Altars, die nur an Feiertagen geöffnet wurden.
Das Gemälde schuf der bereits 71jährige Maler, der im Zenit seines Ruhms stand und malerische Werte von Adolph Menzel (1815-1905), den er sehr schätzte, in die schon längst von anderen Kunstrichtungen bestimmte Moderne trug. Es soll sich um ein Auftragswerk handeln. Anlass und ursprüngliche Aufhängung des Werkes sind noch zu erforschen.
Links unten ist die Malerei signiert und datiert "R Dammeier / 1922." Die dünn aufgetragene Malerei, bei der die Leinwand mitsprechend einbezogen ist, ist verschmutzt und an einigen Stellen abgerieben. Links zeigen sich Reste einer Nadelung. Das Bild war sicher früher gerahmt. Der Keilrahmen zeigt rückseitig den Stempel "Leopold Hess / Malmaterialien / Berlin W. Genthiner Strasse 29.". (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.