Diese freundlich gestimmte und menschenleere märkische Seelandschaft mit einem Durchblick durch einige hohe Bäume und einer Waldkante links, ist in Stil und Motiv sicher eine Anpassung an den Kunsthandel, für den es gemalt wurde - vielleicht auch ein privates Auftragswerk. Seit der Machtergreifung 1933 hatte der expressionistische Autodidakt Curt Ehrhardt (1895 - 1972), der 1918 Mitglied der links orientierten Novembergruppe geworden war, keine Ausstellungsmöglichkeiten mehr.
Das Gemälde ist monogrammiert und datiert unten rechts "C. E. 36", auf der Rückseite hat es der Künstler mit Pinsel und Farben bezeichnet "C. Ehrhardt. Brandenburg /Havel / 1936 /'Märkischer See.'" Die Malerei weist kleine Löcher und Fehlstellen auf. (ib)
Das Gemälde wurde vor 1958 vom Rat der Stadt Brandenburg an der Havel übernommen.
Literatur:
Vgl. Arlt, Peter: Des Lebens dunkle Tänze. Der Maler Curt Ehrhardt 1895 - 1972, Weimar 2002.