Der Lehrer Ernst Slesina ist zwischen 1919 und bis Ende der 1930er Jahre in der Stadt unter wechselnden Adressen genannt, mal als Mittelschullehrer, auch als Zeichenlehrer. Das Stadtmuseum besitzt von ihm drei Gemälde, davon zwei als Gegenstücke angelegte Ansichten der Bäckerei Plauer Straße, Ecke Ritterstraße vor und nach dem gründerzeitlichen Umbau. Man wird im Bäckermeister Otto Zimmermann den Auftraggeber für diese beiden Ansichten sehen können. Der Umbau im ausgehenden 19. Jahrhundert war nicht der Anlass für die Fertigung der Gemälde, die erst Jahrzehnte später nach Vorlagen gefertigt sein dürften.
Dargestellt ist von identischem Standpunkt auf beiden Gemälden, auf dem hier vorliegenden das von zwei auf vier Geschosse in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts erhöhte Wohn- und Geschäftshaus. Anhaltspunkt für die Datierung des Gemäldes in die 1930er Jahre bietet der dargestellte PKW, der sicher von Experten der Brennabor-Produktion zu bestimmen ist. Eine Frau (sic!) steigt gerade auf ein Moped, zwei weitere Passanten stehen auf dem Bürgersteig, der keine Laterne und keine Pumpe mehr hat. Dafür verlaufen auf der Straße Straßenbahnschienen. Die Malerei ist links unten signiert "Slesina", ansonsten verschmutzt und leicht fleckig, die Rahmung mit schmaler Naturholzleiste erfolgte wohl im Museum. (ib)
Das Gemälde 1973 gelangte als Ankauf aus Brandenburger Privatbesitz in die Sammlung des Museums.
Literatur:
Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 103 unten.