Blick vom Tempel der Beharrlichkeit auf Schloß und Park (linke Hälfte)
„Man mag auf dem Fahr- oder Fußwege zum Tempel gelangen, so wird man ihn von dieser Seite doch nicht eher gewahr werden, als man bis man unmittelbar davorsteht. Ein Eichenwäldchen verbirgt ihn bis dahin gänzlich, und die Wege sind zum Behufe dieser Überraschung geführt. Erst wenn man ihn betritt, entfaltet sich die Aussicht zwischen seinen freistehenden Pfeilern von schlesischen Marmor, die auf eine Basis von Granit gestellt sind und von einem vergoldeten Eisendach überwölbt werden, das ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln krönt. Von dem Ruhesitz a seiner Rückwand erblickt man ein weitumfassendes Bild, das rechts durch den Lauf des Flusses, wie er nach und nach im Walde verschwindet, vorn durch das Schloß in seiner ganzen Front mit der geschmückten Rampe und links durch die Mühle, das Wehr und seinen schäumenden, fernhin brausenden Wasserfall mannigfaltig zusammengesetzt wird. S. Tab. XXII“ (171f).
Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte 1834 sein Werk "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau". Der Fürst hatte seit 1825 daran gearbeitet und wollte, seine „kleine Broschüre“ mit einem Atlas zu verbinden, „der den Plan des Muskauer Parks und die schönsten Ansichten enthält, in der Repton’schen Manier, wie es war und ist“.
Auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels wurde der Berliner Landschaftsmaler August Wilhelm Schirmer im Frühjahr 1832 mit den Vorzeichnungen zu diesen Illustrationen beauftragt. Im Juni kamen Schinkel und Schirmer nach Muskau und Schirmer blieb für zwei Wochen, um Zeichnungen und Aquarelle anzufertigen, in die der Fürst seine Änderungswünsche eintragen konnte. Auf dieser Basis entstanden die Lithographien zum Atlas der "Andeutungen".
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