Der Bildteppich "Kartenspielende Gesellschaft" gehört zu der Serie "Italienische Komödie", die um 1745 in der Berliner Manufaktur Charles Vigne angefertigt wurde. Drei Personen sitzen um einen mit einem Teppich bedeckten Tisch und spielen Karten. Zwei stehende Figuren beobachten das Spiel. Es sind bisher keine Vorbilder für die Figurenkomposition bekannt geworden...Allen Tapisserien der Serie ist gemeinsam, dass die meist aus der französischen Malerei übernommenen Figuren der Commedia dell’arte auf einer Bühne agieren. Die Kulisse bildet ein architektonisch-formaler Barockgarten, teilweise mit Broderieparterres, Bosketten, Orangenbäumen, Pavillons und Treillagen, der von der Bühne im Vordergrund des Bildes abgegrenzt ist. Hier treten die Komödianten auf, umrahmt von einer Bogenstellung mit herabhängenden Blumengirlanden.....Welcher Künstler die Stiche nach Antoine Watteau, Nicolas Lancret oder Jean-Baptiste Pater jeweils in eine Vorlage für die Tapisserie-Wirker, den sogenannten Karton, umwandelte, ist nicht belegt. Möglicherweise könnte Antoine Pesne die Kartons für die ganze Serie angefertigt haben, weil in schriftlichen Quellen Wandteppichentwürfe ähnlichen Themas von Pesne für den Würzburger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn erwähnt sind (abgedruckt bei Heinrich Göbel: Wandteppiche, Teil 3, Die germanischen und slawischen Länder, Band 1, Deutschland einschließlich Schweiz und Elsass (Mittelalter), Süddeutschland (16. bis 18. Jahrhundert). Leipzig 1933, S. 306). Stilistische Gründe sprechen jedoch dagegen. Pesne hätte vermutlich die französischen Vorbilder in eigene Bilderfindungen umgewandelt.....Die Folge wurde erst 1762 aus den Beständen der damals im Niedergang begriffenen Manufaktur Vigne für das Schloss Charlottenburg erworben. Die Plünderungen des Schlosses durch russische und österreichische Truppen im Oktober 1760 hatten zum Verlust der ehemals französischen Tapisserien in den beiden Vorzimmern der Paradekammern Friedrichs I. geführt. Durch den A