An diesem Handwebstuhl/ Halbwebstuhl mit Kontermarscheinrichtung ist ein Muster eingerichtet, mit dem Gerstenkornhandtücher gewebt werden. Er ist bestückt mit 6 Schäften, 6 obere Querschemel, 6 untere Querschemel und 6 Tritten. In der Handweberei würde man mit höchstens 12 evtl. auch 16 Schäften arbeiten, es ist immer abhängig von der Musterung die man ausgewählt hat. Vor dem Einrichten eines Webstuhls muss man eine Patronenzeichnung machen und danach kann der Webstuhl eingerichtet werden. Erst Kette schären, bäumen, das Muster ins Geschirr einziehen, Blatt stechen, anbinden der Kette, anschnüren die Schäfte über die Wippen mit den Querschemeln und den Tritten nach Vorgabe der Patronenzeichnung anschnüren. Die Kette ist mit einem Hals oberhalb auf dem Kettbaum aufgewickelt, gebäumt und führt über einen Streichriegel zu den Litzen, durch die Litzenaugen, das Blatt oder Ried. Der/die Handweber/in tritt den Tritt runter dabei heben und senken sich die Schäfte, jetzt entsteht das Fach, hier wird durch das Ziehen an der Zucke der Schnellschützen von einer Seite zur anderen geschossen. Dadurch erfolgt der Schusseintrag und es wird die Lade mit der linken Hand bewegt und der eingetragene Schuß an die schon vorhandene Ware angeschlagen. Die Kette wird ständig durch den Anschlag des Schusses freigegeben, ein Seil welches über die Bremsscheibe, die sich am Kettbaum befindet, gewickelt ist und dann an einem Hebel die mit Steinen beschwert sind. Das Gewicht muss immer wieder verändert werden um eine gleichmäßige Freigabe der Kettfäden zu gewährleisten. Das Aufwickeln der Ware erfolgt über die Bewegung der Lade die mit einem Hebel und Schnur mit einem Regulator/ Zahnräder verbunden ist und mit jeder Bewegung über die Zahnräder, die am Warenbaum befestigt sind, sich weiter drehen und die Ware aufwickelt. Auch hier muss immer wieder gestellt werden, da sich der Umfang des Warenbaums ändert und somit der Abzug verringert werden muss.