museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Historische Mühle von Sanssouci Walzenboden in der Weizenmühle

Walzenboden in der Weizenmühle

Auf dem Walzenboden stehen die Walzenstühle, die für die Zerkleinerung des Getreides zuständig sind. Bei der alten Weizenmühle der Osthafenmühle waren es sogar zwei Etagen, die als Walzenboden dienten, sodass intern der Begriff „doppelter Walzenboden“ verwendet wurde. Die Stahlgusswalzen eines Walzenstuhls drehen sich gegenläufig mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und haben je nach Anordnung im Vermahlungssystem eine glatte oder geriffelte Oberfläche, um den Mehlkörper schonend von den Schalenteilchen zu lösen. Die Zerkleinerung des Mahlguts findet in mehreren Durchgängen statt. Die Körner werden zunächst längs aufgebrochen. Grobe Siebprodukte werden weiter zerkleinert und gelangen zur Sortierung auf den Sichterboden. Der Abstand zwischen den Mahlwalzen wird genau eingestellt, um mit einem optimalen Druck zwischen den Walzen zu arbeiten.

[ 10 Objekte ]

Riffeltabelle Weizenmühle

Zu sehen ist eine sogenannten Riffelkarte: Diese zeigte die verschiedenen Längen der Walzen sowie ihrer rillenförmigen Vertiefungen an. Im Betrieb benötigte man die Karte, um die geriffelten Walzen in den richtigen Walzenstuhl einzusetzen. Bei dieser Arbeit ging es staubig und vor allem ölig zu. Die Riffelkarte wurden der besseren Haltbarkeit wegen auf Karton geklebt. Mit dem harten Trägermaterial konnte die Karte an einem Nagel im Schrank oder an der Wand aufgehängt, platzsparend verwahrt und zugleich gelesen werden. Das war wichtig, da diese Karten die gesamte Struktur des jeweiligen Mühlendiagramms nachzeichnen. Die Riffeltabelle der Weizenmühle zeigt handschriftliche Korrekturen. Offenbar wurde der Walzenstuhl der 15. Mahlung gegen einen anderen ausgetauscht und schließlich die 15. und 16. Mahlung beseitigt.

Riffeltabelle zum Aufhängen

Zu sehen ist die mit Zeitung beklebte Hinteransicht einer sogenannten Riffelkarte. Dieses Dokument zeigte die verschiedenen Längen der Walzen sowie ihrer rillenförmigen Vertiefungen an. Im Betrieb benötigte man die Karte, um die geriffelten Walzen in den richtigen Walzenstuhl einzusetzen. Bei dieser Arbeit ging es staubig und vor allem ölig zu. Die Riffelkarte wurden der besseren Haltbarkeit wegen auf Karton geklebt. Mit dem harten Trägermaterial konnte die Karte an einem Nagel im Schrank oder an der Wand aufgehängt, platzsparend verwahrt und zugleich gelesen werden. Das war wichtig, da diese Karten die gesamte Struktur des jeweiligen Mühlendiagramms nachzeichnen.

Zwischen den Walzenstühlen

Das Video zeigt den Walzenboden der Weizenmühle, sie ist gerade in Betrieb. Der Blick geht zwischen die Stuhlreihen, es ist deutlich eine Batterie Förderrohre mit Schaugläsern an der Wand erkennbar. Entnommener Abschnitt aus dem Gesamtvideo: 6:17 – 6:47 min. Aus dem Privatbesitz von Jürgen Wolf.

Weizenmühle in Betrieb

Das Video zeigt den Walzenboden der Weizenmühle, sie ist gerade in Betrieb. Die Kamera geht in einer diagonalen Perspektive durch die Walzenstuhlreihen. Es ist auch ein Wedel zum Säubern der Maschinen und ein Gummihammer zum Abklopfen der Rohre zu sehen. Am Ende zoomt das Video näher an das Schauglas der Walzenstuhls heran, um das sich darin vorhandene Mehl zu zeigen. Entnommener Abschnitt aus dem Gesamtvideo: 5:35 – 5:52 min. Aus dem Privatbesitz von Jürgen Wolf.

"Doppelter Walzenboden"

Das Video zeigt den Walzenboden: Er wurde unter den Mitarbeitenden als "doppelter Walzenboden" bezeichnet, weil die Walzenstühle in zwei Etagen stehen. Die Weizenmühle ist in Betrieb. Entnommener Abschnitt aus dem Gesamtvideo: 2:07 – 2:40 min. Aus dem Privatbesitz von Jürgen Wolf.

Walzenboden Weizenmühle

Das Video zeigt den Walzenboden der Weizenmühle, die Mühle ist in Betrieb. Zu Beginn bezeichnet der Filmende den Walzenboden als „Herzstück der Mühle“, da hier der für die Mehlproduktion wichtige Schritt der Vermahlung stattfindet. Die jeweils drei Reihen der Walzenstühle waren quer zum Gebäude gestellt, es waren zwei separate „Mahlsysteme“ vorhanden. Die Maschinen haben alle Antriebe durch separate Motoren. Dazwischen befinden sich die Reihen der Rohre der pneumatischen Förderung. Entnommener Abschnitt aus dem Gesamtvideo: 1:02 – 1:23 min. Aus dem Privatbesitz von Jürgen Wolf.

Bedienugsanweisung Walzenstuhl GM 420

Die Akte enthält eine Bedienungsanweisung zum Nachfolger des W 60: dem Walzenstuhl GM 420, Hersteller war das VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen, Betrieb Maschinen- und Mühlenbau Lutherstadt Wittenberg. Dieser Walzenstuhl wurde in den Walzenlängen 600, 800 oder 1000 mm als halbautomatische oder automatische Maschine gebaut. Der Antrieb erfolgt durch je einen Elektromotor auf einer Seite. Das Gehäuse ist in Schweißkonstruktion mit Verkleidungsteilen ausgeführt. Im Inneren gibt es eine teilweise Holzauskleidung. Die Blätter geben auch genaue Anweisungen für den Transport der Maschine und für ihren Einbau vor Ort. Im weiteren Verlauf werden umfangreiche Bedien- und Wartungshinweise gegeben. Eine Liste mit diversen Einzelteilen und ihren Nachbestellungsmöglichkeiten beschließt den Bestand. Das Objekt umfasst 48 Seiten.

Arbeitsmittelpass (Walzenstuhl W 60)

Ein Arbeitsmittelpass, ausgefüllt mit dem Inhaltsverzeichnis der Akte zu einem Walzenstuhl W 60: Aufgeführt werden die verschiedenen Einzeldokumente, die der Übergabe einer sicheren und funktionstüchtigen Maschine an den Betreiber dienen. Für einen Walzenstuhl mit 1000 mm Walzenlänge, datiert auf das Jahr 1968. Das Objekt umfasst 44 Seiten (inkl. Umschlag).

Doppelwalzenstuhl W60

In der Bedienungsanleitung wird ausführlich auf die Einstellung der Mahlwalzen, das Wechseln der Mahlwalzen und Abnehmen bzw. Montieren der Zahnräder eingegangen. Durch spezielle Konstruktion können auch die Speisewalzen ausgetauscht werden, ohne in das Getriebe eingreifen zu müssen. Diese Möglichkeit der Anpassung an grießige Produkte ist sicherlich in großen Mühlen nicht benötigt worden, wohl aber in kleineren Betrieben. Die Pendelrollenlager der Walzen können auch beim Schleifen und Riffeln derselben vor Ort verbleiben, die Möglichkeit ihrer Entfernung vom Walzenschenkel wird dennoch ausführlich beschrieben. Eine umfangreiche Liste mit möglichen Betriebsstörungen und Hinweisen zu ihrer Beseitigung ist vorhanden. Ein Arbeitsmittelpass für einen W 60, 250 x 1000 mm, liegt dem Konvolut bei. Dazu gehört auch eine Transportanweisung für den Versand des Walzenstuhles mit LKW, Bahn und Schiff sowie eine Aufstellanweisung. Geliefert wurden zur Maschine auch Steinschrauben sowie ein Fundamentplan, der die genauen Maße für die Montage der Maschine vorgab. Eine Liste der beiliegenden Montagehilfen und eine detaillierte Schmieranweisung runden den Bestand ab. Ausgeführt sind die Papiere alle auf gebräuntem Thermopapier, bis auf ein zweites, farbig gedrucktes Exemplar der Bedienungsanleitung. Das Datum der Arbeitsschutzkarte von 1968 beweist, dass zumindest ein oder zwei Walzenstühle dieser Bauart damals zur Stabilisierung des Betriebes der alten Weizenmühle von 1920 eingebaut wurden. Das Objekt umfasst 19 Seiten (inkl. Umschlag).

Bedienungsanleitung W60

Der Walzenstuhl W 60 ist eine vom VEB Maschinen- und Mühlenbau Lutherstadt Wittenberg entwickelte moderne Maschine zum Vermahlen von Getreide. Die Bedienungsanleitung des neu entwickelten Walzenstuhls umfasst die Beschreibung der Maschine, die Art ihrer Inbetriebsetzung und Bedienung sowie Wartung. Hierzu zählen insbesondere das Wechseln der Mahlwalzen sowie das regelmäßige Abschmieren der für den tagelangen Dauereinsatz vorgesehenen Maschine, die nur als Doppelwalzenstuhl mit den Walzenlängen 1000, 800, 630, 500 und 400 mm bei 250 mm Walzendurchmesser gebaut wurde. Die Maschine besteht aus einem geschweißten Ganzstahlgehäuse, wobei alle technischen Elemente bis auf die Antriebsscheiben und Bedienelemente unter leicht abnehmbaren Blechverkleidungen untergebracht sind. Im Inneren befinden sich elektrische Ausrüstungen, durch die der Stuhl auch von Ferne überwacht werden kann. Die Regelung des Betriebes der Mahlwalzen geschieht durch einen Öldruckregler. Neben dem Zustand „Walzen ausgerückt“ (kein Mahlen) oder „Walzen eingerückt“ (Mahlbetrieb) gibt es noch den Betriebszustand „Mehrvermahlung“, bei dem die Maschine bei Hochstand des Mahlgutes im Schauglaszylinder mit einstellbaren Grenzen mehr Mahlgut vermahlen kann, bis der normale Zustand wieder erreicht ist. Mit ihren Möglichkeiten und der modernen Bauweise ist die Maschine auf der Höhe ihrer Zeit. Das Objekt umfasst 30 Seiten.

[Stand der Information: ]