Auf einer Terrasse, die mit Weinlaub berankt ist, mit einem Ausblick auf eine Mittelgebirgslandschaft im Hintergrund sitzt eine junge Frau im Dreiviertelporträt. Ihr linker Unterarm liegt auf einem Tisch, dessen Dekor auf Karl Friedrich Schinkel verweist. Ihre Rechte, die auf ihrem Schenkel ruht, hält einen großes Tülltuch mit Spitze. Ihr Haupt hat sie leicht zur linken Schulter gedreht, ihr Blick führt aus dem Bild heraus in die Ferne. Das helle Kleid, Schleier, Rüschen, der violette Umhang und die rosa Schleifen im dunklen Haar könnten gemeinsam mit einem Goldring am Finger auf ein Braut- oder Hochzeitsbild verweisen.
Kleidung und Mode deuten in die Zeit um 1840, der Aufwand in der Darstellung auf eine Person der oberen Gesellschaftsschicht. Die flüssige Malerei könnte von einem Berliner Porträtmaler stammen.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. Die verschmutzte Maloberfläche weist Kratzspuren und Farbabplätterungen vor allem an den Rändern sowie zwei Löcher in der Leinwand auf. Ehemals war das Bild gerahmt. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums aus der Zeit vor 1945, darauf deutet auch eine alte Inv.-Nr. "IV 13".