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Foto: Annahütte

Museum Baruther Glashütte Werksiedlungen in Brandenburg (Sonderausstellung 2021) [Zwickert-31]
Foto: Annahütte (Museum Baruther Glashütte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Baruther Glashütte / Gerhard Zwickert (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Das Foto von Gerhard Zwickert zeigt einen Ausschnitte des Wohnhaus-Ensembles der Werksiedlung Annahütte (Glaswerkssiedlung und Kolonie Zeche Heye.

Auf der rechten Straßenseite sind drei baugleiche Wohnbauten aus Ziegelstein zu sehen. Straßenseitig sind die Bauten dreiteilig gegliedert mit jeweils zwei Fensterbahnen pro Bauteil. Hierbei sind die seitlichen Gebäudebereiche als traufständige 1½-Geschosser, bzw. Drempelgeschosse mit kleinen Fensteröffnungen im Drempel ausgeführt. Der Dachstuhl fällt hier weitaus niedriger aus als beim mittleren Gebäudeteil.
Die beiden mittleren Fensterbahnen werden von einem straßenseitigen Giebel überspannt und damit der Mittelteil auch durch eine höhere Firsthöhe besonders betont. Fassadenschmuck fällt bei den komplett ziegelsichtigen Gebäuden in der üblichen Art dieser technischen und funktionalen Bauweise sehr zurückhaltend aus, aber unter deutlicher Betonung der Baustatik. Dies erfolgt durch die horizontale, betonende ebenfalls in Ziegel ausgeführte Gesimse auf Höhe der Geschossdecken und Lisenen die sogar als Giebelgesimse bis in die Giebelspitze fortlaufen. Da die vertikalen Gliederungselemente durchlaufend fortgeführt werden hebt dies also die Dreigliederung der Wohnbauten stärker hervor als die Geschossgliederung.
Das breitere Gurtgesims zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss wurde bei allen drei Bauteilen als Zahnfries ausgeführt.
Die sehr hohen Vollgeschossfenster zieren Segmentbögen, ausgeführt als Stichbogen mit Ziegelbändern und dezentem oberen Ziegelrelief. In jüngerer Zeit wurden die meisten der im Foto sichtbaren Fensteröffnungen nach oben hin begradigt und verkleinernd mit einem anderen Material zugesetzt. Der ehemalige Stichbogen mit seinen Ziegelbändern blieb also erhalten.
Die gegenüberliegenden Wohnhäuser – mit Foto nur angerissen, zeigen einen anderen Bautyp innerhalb der Siedlung ebenso wie die beiden größer ausfallenden Kopfbauten am Ende des Straßenzuges.
Das Foto entstand vermutlich in der Schillerstraße.

Kontext:
Architekt: unbekannter Baumeister, Heye AG, 1884
Die Arbeiterkolonie Annahütte entstand auf Initiative des Glasfabrikanten Theodor Heye, der die seit 1870 bestehende gleichnamige Glasfabrik gekauft hatte. Für die Glasarbeiter, aber auch für Bergleute der Braunkohlen-Zeche sowie die Arbeiter der Heyeschen Brikettfabrik fanden sich in 38 Häusern 103 Wohnungen. Zur Siedlung gehörte ein Arzthaus, eine Post, eine Apotheke, eine Schule sowie ein Konsum-Verein. 1905 „krönte Heye sein Siedlungswerk mit der Stiftung einer reich ausgestatten Kirche“. Beamtenhäuser stehen außerhalb der strengen Blockbebauung in graugelbem Klinker.
Streng typisierte eingeschossige Zwei- und Vierfamilienhäuser stehen in den getrennten Bereichen der Glaswerksiedlung und der Zechenkolonie. „Der Duktus strengster Wirtschaftlichkeit gibt dem Ensemble heute seine besonderen kulturhistorischen Zeugniswert, weshalb die Siedlungen der Annahütte unter Denkmalschutz stehen.“ Durch die Stilllegung des Glaswerkes bereits 1990 kam es zu Abwanderung und Leerstand.
Einwohnerentwicklung

Material/Technik

Foto, Baryt

Maße

(in der Ausstellung) 30 cm x 40 cm

Literatur

  • Kil, Wolfgang/Gerhard Zwickert (2003): Werksiedlungen. Wohnform des Industriezeitalters. Zeitmaschine Lausitz. Großräschen
Museum Baruther Glashütte

Objekt aus: Museum Baruther Glashütte

Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der...

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