Dargestellt ist ein außerordentlich häufig und vielfach wiederholtes Motiv, eine Ansicht des Steintorturms in Brandenburg an der Havel über den Stadtkanal. Der Turm markiert den südwestlichen Zugang in die Brandenburger Neustadt.
Das Gemälde stammt von Paul Hildebrandt (1877-1945), der anders, als bisher angenommen, aus Brandenburg an der Havel stammte. Er war hier als Stadtbauamtmann angestellt, war aber auch als freischaffender Maler und Lehrer an der Wredowschen Zeichenschule tätig. Er malte zahlreiche Gemälde mit Ansichten aus Brandenburg an der Havel, immer liegt ihm dabei die historische Stadt mit ihren zahlreichen aus dem Mittelalter stammenden Stadttoren und Kirchen am Herzen. 19 Gemälde des Künstlers sind im Stadtmuseum erhalten.
Das Gemälde gehört zu einer Folge von insgesamt 15 Gemälden (11 erhalten) mit Heimatmotiven, die die Restaurantwände im damaligen "Hotel zum Bären" in der Steinstraße 60 zierten. Jahrzehntelang einwirkender Zigarrenqualm hat ihnen den jetztigen gelblichen Farbton gegeben. Die dieser Ausstattung zugehörigen Gemälde weisen die gleiche Höhe auf und sind einheitlich gerahmt.
Alle römischen Zahlen sind mit brauner Kreide aufgebracht, nicht alle haben mit Bleistift eine Ortsbezeichnung, aber es sieht so aus, als ob diese römische Nummerierung bei der Frage der Anbringung (von links nach rechts?) als Ordnung genutzt wurde, eine andere derart laufende Nummer gibt es nicht, auch wenn manchmal auf den Rückseiten Maße oder Notizen stehen - aber alles ohne Bezug, sondern vielleicht auch nur in Wiederverwendung knappen Holzes oder sonstwie sekundär.
Dieses Gemälde ist re. u. mit gelber Farbe signiert "P. Hildebrandt" und undatiert. Rückseitig trägt die Platte die mit rotbraunem Buntstift aufgebrachte Nummerierung "X". Die stark verschmutzte Malerei weist viele senkrechte Risse auf. (ib)
Das Gemälde gelangte als Schenkung 1961 in die Sammlung.
