Dargestellt ist von einem Balkon in der Hauptstraße zwischen Sieber- und Petersilienstraße, ein Blick aus westlicher Richtung die Brandenburger Hauptstraße entlang mit der Einmündung in den Katharinenkirchplatz und dem hohen Bau der Katharinenkirche als Blick- und Fluchtpunkt des Gemäldes. Es ist ein sonniger sommerlicher Tag, auf der Straße unten sind Menschengruppen unterwegs, wohl eher ein kompositorisches Gegengewicht zu den Farbflecken in der Architektur als Wiedergabe eines bestimmten Ereignisses.
Es handelt sich wie immer im mittleren Werk des Brandenburger Malers Emil Spiess (1938-2009) um eine expressive und farbintensive Malerei. Die Dynamik wird durch den hohen Standpunkt, die kippenden Vertikalen und die formatsprengende, angeschnittene Kirche als Hauptmotiv des Gemäldes noch unterstrichen. Die breite, schwarze Rahmung vom Künstler selbst versucht diese Expansion zu bändigen. Das Gemälde ist bezeichnet rechts unten "E. Spiess 82, 83". (ib)
Das Gemälde wurde 1984 mit Mitteln des Fonds für Künstler-Aufträge beim Rat der Stadt Brandenburg erworben.
Literatur:
Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 93.
