Dargestellt ist eine ältere, rotwangige Dame im Brustbild, die den den Betrachter mit ernstem Gesichtsausdruck mit graublauen Augen en face anschaut. Ihre rechte Gesichtshälfte ist stark verschattet. Das graue Haar trägt sie mittig gescheitelt, welches mit einem schwarzen Spitzenhäubchen bedeckt ist, weshalb es sich um eine Witwe handeln dürfte. Ihr dunkles, hochgeschlossenes Kleid hebt sich kaum vom dunklen, nicht näher definierten Hintergrund ab. Einen weiß-schwarzen Kragen schmückt mittig eine Brosche. Die flüssige Malerei ist sicher ausgeführt.
Im Bericht über die Tätigkeit der Altertums- und Geschichtsvereine und über die Vermehrung der städtischen und Vereinssammlungen innerhalb des Rheinlandes von 1907 findet sich ein Hinweis auf die Malerin anläßlich der Schenkung eines Gemäldes an das Städtische Museum Elberfeld (seit 1929 ein Stadtteil Wuppertals): "Geschenkt wurden ... von Fräulein Johanna Borberg ein Gemälde von ihrer Hand." Von Johanna Borberg, später Hoette-Borberg, (1869 - 1959) besitzt das von der Heydt-Museum Wuppertal fünf Gemälde aus dem Nachlass der Künstlerin.
Das Gemälde ist links mittig schlecht lesbar bezeichnet: "Joh. na (hochgestellt) Borberg". Die gefirnisste Malerei ist nachgedunkelt, aber in gutem Zustand. Die Malerei war ursprünglich für einen ovalen Rahmen konzipiert, da an den vier Ecken die helle maschinell aufgetragene Grundierung zu sehen ist, erhielt später aber einen rechteckigen. (ek)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums und trägt die Vorkriegsnummer "30".
Literatur:
Vgl. Laxner-Gerlach, Uta: Von der Heydt-Museum Wuppertal. Katalog der Gemälde des 19. Jahrhunderts, Wuppertal 1974, S. 321 (Hinweis auf weitere Gemälde der Malerin). - Vgl. Bonner Jahrbuch des Vereins der Altertumsfreunde im Rheinlande, Heft 116 (1907), S. 276 (Schenkung an das Elberfelder Museum).