Von 1903 bis 1907 entstand in der Spandauer Straße 32-34 (heute Friedrich-Ebert-Straße 79/81) ein neues Regierungsgebäude nach einem Vorentwurf des Geheimen Oberbaurats Paul Kieschke (1851-1905), das unter der Leitung von Bauinspektor Traugott von Saltzwedel (1859-1940) zu Ende geplant und ausgeführt wurde. Der Komplex, bestehend aus einem viergeschossigen Hauptgebäude und dem südlich anschließenden Wohnhaus des Regierungspräsidenten, erhielt an zentraler Stelle direkt unter der Kuppel einen über neun Meter hohen Sitzungs- und Festsaal. Der ovale Raum verfügte an beiden Schmalseiten über Emporennischen, die von gekuppelten Stuckmarmorsäulen flankiert wurden. Auf dem Gebälk darüber saßen Figurengruppen als Verkörperungen der vier Jahreszeiten. Dazu schuf der Maler Max Koch (1859-1930) das Deckengemälde und drei Lünettenbilder. Wohl im Zusammenhang mit der Übernahme des Gebäudes durch den Rat der Stadt Potsdam im Jahr 1953 erhielt Reinhold Mohr die Aufgabe, diesen Saal umzugestalten. [Thomas Sander]
Blattangaben: in der Darstellung u.l.: R. Mohr. 1953.; u.r.: R. Mohr. 1953