Von der ersten Vollversammlung im November 1946 bis zum Umzug in die ehemalige Kadettenanstalt an der Heinrich-Mann-Allee im September 1947 diente das einstige Regierungsgebäude als Sitz der Provinzialregierung der Mark Brandenburg und des Landtages. Danach übernahm die Stadtverwaltung, ab 1953 der Rat der Stadt Potsdam das Gebäude. Zugleich bezog hier auch der Rat des Kreises seinen Sitz. Bis 1953 besaß der Plenarsitzungssaal noch weitgehend seine wilhelminische Ausstattung mit Stuckaturen und Malereien. Schien dies bis dahin nicht weiter zu stören, so änderte sich das mit dem geplanten Einzug der Stadtverordnetenversammlung ab 1954. Allegorien der Jahreszeiten, Herrschertugenden und brandenburgische Adler kollidierten zu sehr mit dem Selbstverständnis einer sozialistischen Bezirkshauptstadt. Da man dem Historismus in Ost wie West ohnehin keinen künstlerischen Wert beimaß, war es nur folgerichtig, dass die Wand- und Deckendekorationen bis auf Reste entfernt wurden (vgl. AT-2015-166). [Thomas Sander]
Blattangaben: o.l.: Grundriss mit Bestuhlung / des Plenarsitzungssaales / im Stadthaus M = 1:500.; u.r.: Stadtplanung / Potsdam 8.8.1953. / Mohr.