Im Hochformat gibt der Brandenburger Maler Gerhard Wolf (1909-1996) den Blick auf einen kleinen Ausschnitt des Breitlingsees wieder, an dessen Ufer helles Schilf steht. Zu diesem größten Gewässer einer Seenplatte im Westen der Stadt Brandenburg führt leicht diagonal ein sandiger Weg. Links und rechts stehen auf sattgrünem Gras Kieferngruppen. Impressionistisch lässt der Künstler das kräftige Wasserblau des Sees farblich fast nathlos in das des Himmels übergehen. Der Breitlingsee mit der Kanincheninsel sowie der Malge an seinem Südufer war ein beliebtes Ausflugsziel der Brandenburger. Eine weitere Ansicht des Breitlingsees von 1952 wurde 2009 anläßlich des 100. Geburtstags Wolfs in der Kunsthalle Brennabor gezeigt.
Der Maler Gerhard Wolf war fasziniert von der märkischen Seenlandschaft. Ab 1953 als Kunsterzieher beschäftigt, wurde er 1972 aufgrund seiner Invalidität verrentet und arbeitete danach wieder freiberuflich als Maler.
Das Bild ist rechts unten signiert und datiert "G. Wolf 72". Der Zustand ist gut. Laut rückseitigem Vermerk "[...] Zur frdl. Erinnerung an deine Brandenburgreise" und der vom Künstler selbst getätigten Aufschrift 'Geschenk, keine Handelsware!' Gerhard Wolf / 18 Brandenburg (Havel) / Gutenbergstr. 119" wurde es als Geschenk vom Künstler an einen befreundeten Besucher gesandt. (ib)
Das Gemälde gelangte 2016 als Ankauf von privat aus Heubach (Baden-Württemberg) in die Museumssammlung.
Literatur:
Vgl. Gerhard Wolf. Maler - Lehrer - Brandenburger. Zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Brennabor 2009. (über den Künstler, mit Ausstellungsliste). - Gerhard Wolf. Maler - Lehrer - Brandenburger. Zum 100. Geburtstag, Brandenburg 2009. - Wall, Gisela: Zum Gedenken. Gerhard Wolf - Brandenburger Künstler und Kunsterzieher, in: 5.-6. Jahresbericht 1995 - 1997 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 1997, S. 136 - 138.