Das Zaunfragment wurde 2024 in Paplitz, Ortsteil von Baruth/Mark, übernommen. Es sollte verschrottet werden.
Der Zaun aus Rundstahl, Armiereisen (?) und anderen Profileisen dürfte in den 1970er Jahren hergestellt worden sein. Er befand sich an einem Wohnhaus/Bauerngehöft in einer Nebenstraße von Paplitz. Der konkrete Hersteller ist unbekannt.
Das Dekor des "Schmuckelementes" ist auf an ihren Bögen verrschweißten "U-Teilen" aufgebaut. Diese sind noch schwach orange gefasst. Das Zaunfragment ist stark korrodiert. Das Dekor wirkt freundlich und gleichsam verspielt.
Museumsleiter Georg Goes übernahm das Zaunfragement mit Blick auf das Ausstellungsprojekt "Eingezäunt".
Kontext:
Zaunwelten – Eingezäunt
Leben wir in einer Welt der Zäune? Zunehmend? Hier auf dem Lande, in Baruth und seinen märchenhaften 12 Dörfern, 2 Meter hinter der Grenze zur Lausitz, gibt es viele Zäune. Selbstgebaut. Marke Eigenbau. Distinktionssymbole. Zaunbier-Orte. Vor 1990 entstanden. Sehr schön und ästhetisch. Sie werden abgerissen, zunehmend. Und mancher Zugewanderte trauert um diese Objekte, die von Kreativität, Verhandlung, Improvisation, Fantasie und Kompromiss zeugen. Von guten alten Zeiten? Die Zäune sind Brücken zwischen der Vergangenheit und Zukunft. Sie konservieren im Verschwinden Begriffenes. Sie sind Schutz und Grenze, aber auch Einladungen und Visitenkarten. Das Museum Baruther Glashütte will ein Zaun sein, an dem man sich treffen kann, um sein Zaunbier zu trinken und optimistisch die Zukunft zu verhandeln.