Als Auftragswerk des Museums zum Thema "Arbeiterwohngebiet Brandenburg (Havel)" schuf Konrad Knebel (geb. 1932) einen Blick in die menschenleere und fast autofreie Linienstraße aus der Gödenstraße in Richtung Hausmannstraße. Tonig gemalt lotet er dezente Farb- und Grautöne aus, die die Trostlosigkeit von drei- und viergeschossigen Massenmietshäusern und ungepflegter historistischer Bausubstanz unterstreichen. Die Straßenschlucht ist typisch für die im ausgehenden 19. Jh. durch Industrialisierung geprägte Stadtlandschaft außerhalb der mittelalterlichen Stadtbegrenzung der drei Brandenburger Altstädte. Es existieren mehrere vorbereitende Kompositionsskizzen und Zeichnungen von 1980.
Nach dem Studium der Malerei in Berlin-Weißensee arbeitet Konrad Knebel seit 1957 freischaffend in Berlin.
Das Gemälde ist signiert und datiert rechts unten: "Knebel 81", sein Zustand ist gut. (ib)
Das Gemälde gelangte als Ankauf vom Künstler 1982 mit Mitteln des Rates der Stadt, Abt. Kultur in die Museumssammlung.
Literatur:
Arendt, Manfred: Konrad Knebel. Werkverzeichnis seiner Bildwerke 2019, S. 87: = 1. Auftragsarbeit des Museums Brandenburg. - Enders, Rainer; Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel)): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 34, vgl. auch S. 161.