Von der sonst nicht als Malerin nachweisbaren Luise Grauel besitzt das Museum zwei Gemälde von achtbarer Qualität, deren historischer Wert den künstlerischen übertrifft. Sie stammen aus Ziesar, deshalb ist zu vermuten, dass die Malerin in dem dortigen Raum tätig war.
Dargestellt ist der Kleinbahn-Knotenpunkt Magdeburgerforth, 9 Kilometer südwestlich von Ziesar gelegen, wo sich nach 1896 drei Kleinbahnlinien trafen. Diese Dreier-Kreuzung stellt die Malerin detailreich und erzählerisch dar. Den Mittelpunkt bildet ein Bahnhofsgebäude mit Turm, auf dem Platz davor haben verschiedene Personen, ein Fuhrwerk und ein Hund Aufstellung genommen. Auf dem rechten Gleis wird eine Lore mit Holz herangeschoben, von links nähert sich ein Zug mit Personenwagen, der nach hinten in die Schneise eines Fichtenwaldes einbiegt. Es ist leicht bewölktes Wetter. Eines Nebengleis vorn ist leer.
Das Gemälde ist rechts unten mit brauner Farbe signiert und datiert "L. Grauel. / 1898.", die Malerei ist gut erhalten, aber etwas verschmutzt. An den Rändern ist die Malerei abgestoßen und weist kleinere Fehlstellen auf. Ehemals war sie gerahmt. (ib)
Aus der Heimatstube Ziesar 1967 übernommen.