Auf einem Holztisch vor nicht näher definiertem hellbraunen Hintergrund steht ein üppiges Blumenbukett in einer dünnwandigen pokalförmigen Glasvase, durch welche die Stiele der Blüten zu sehen sind und deren Fuß einen kräftigen Schatten wirft. Vielleicht sogar mit Verkaufsabsicht nennt der Künstler das Gemälde selbst auf der Rückseite des Keilrahmens "Geburtstags-Strauss" und vermerkt auch als Entstehungszeit 1942. Das war in Kriegszeiten ein unverfängliches künstlerisches Thema, mit dem an die lange europäische Tradition der Blumenstilleben vor allem seit der flämischen Malerei des 16. Jahrhunderts angeknüpft werden konnte.
1940 und 1942 fanden Verkaufsausstellungen des Künstlerbundes "Isar" in Brandenburg an der Havel statt und so gelangte eine Gruppe von Werken Münchener Maler in die Stadt, darunter auch zwei Gemälde von Carl Adolf Korthaus (1879-1956). Er studierte in München und Rom, trat vornehmlich als Landschafts- und Stillebenmaler hervor und daneben ungewöhnlicherweise in den 1920er Jahren auch mit einigen Industriedarstellungen von Hochöfen aus dem Ruhrgebiet.
Das Gemälde ist unten links signiert "Carl A. Korthaus. " Sein Zustand ist abgesehen von einer leichten Verschmutzung gut. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand und wurde wohl 1942 gemeinsam mit einem weiteren vom selben Künstler direkt auf der Ausstellung des Künstlerbundes "Isar" in Brandenburg an der Havel erworben, und zwar zunächst von der Stadt Brandenburg an der Havel, von der das Bild an das Museum gelangte. Auf den Künstlerbund "Isar" deutet das Klebeetikett auf der Rahmenrückseite. Eine Provenienzrecherche wurde durchgeführt.
Literatur:
in: Thieme, Ulrich; Becker, Felix; Vollmer, Hans: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Band XXI, Leipzig 1927, S. 325f.