Es handelt sich um ein Brustbild nach halbrechts, der Maler trägt eine Brille und fixiert durch die Brillengläser den Betrachter. Der in Berlin geborene Zeichner und Grafiker Walter Garski (1884-1961) kam 1906 als Zeichenlehrer ans Saldern-Gymnasium nach Brandenburg an der Havel und ist durch seine überlieferten Stadtbilder vor und nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges bekannt. Er förderte junge künstlerische Begabungen, beispielsweise Hertha und Lucie Bielefeld. Hier stellt er sich in bürgerlicher Tracht dar, jedoch mit raschem Pinselstrich und den zeitgenössischen Strömungen in aufgehellter Palette und nebeneinander gesetzten Farben folgend.
Sein Selbstbildnis ist die einzige bekannte Arbeit Walter Garskis, die er in Öl malte. Das Museum besitzt eine größere Sammlung von Zeichnungen und Gouachen von seiner Hand.
Die Malerei ist offenbar für eine ehemalige Rahmung zugeschnitten und im Rahmen gefirnisst worden. An den Ecken finden sich Knicke in der Leinwand. Rückseitig finden sich Klebereste ehemaliger Befestigung auf einer Unterlage, trotzdem ist die Bezeichnung mit Filzstift "Sommer / 1917 / Walter / Garski / Selbst" eigenhändig, wie ein Vergleich mit signierten Zeichnungen des Künstlers in der Sammlung des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel zeigt.
Das Gemälde kam 1991 als Schenkung aus dem Nachlass des Künstlers in die Sammlung.
Literatur:
Vgl. Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, S. 159 (über den Künstler).
Köhler, Heike: Walter Garski. Zum 50. Todestag des Brandenburger Künstlers. Jahresbericht des Historischen Vereins N.F. 21, 2011-2012, 133-148.