Die von 1899 bis 1902 nach Plänen des Architekten Franz Heinrich Schwechten (1841-1924) in einer Mischung aus englischem Cottage-Stil und deutscher Renaissance auf dem Brauhausberg erbaute Kriegsschule, in die nach Anbau eines Magazingebäudes ab 1937 das Reichsheeresarchiv zog, wurde beim Luftangriff auf Potsdam im April 1945 schwer beschädigt. Schon kurz nach dem Krieg gab es Pläne für eine künftige Nutzung des Komplexes, doch bis 1948 war er von der Sowjetischen Militäradministration besetzt. Bis dahin befasste sich Reinhold Mohr nebenher mit einem Wiederaufbau, wobei ihn vor allem der stadtbildprägende Turm interessierte. Derselbe besaß anfangs einen hohen, mehrgeschossigen Fachwerkaufbau, der auf Betreiben von NS-Oberbürgermeister Friedrichs 1935 auf spektakuläre wie kostspielige Weise abgestockt worden war. Mohr kam beim Entwerfen der sepulkrale Gedanke „einer Turmbekrönung mit Pfeilern und Pechpfannen oder Beleuchtungen darauf (…), die bei Feierlichkeiten betätigt werden konnten“. [Thomas Sander]
Blattangaben: o.r.: Erste Skizze zum Wiederaufbau / des früheren Reichsarchivs Potsdam / Brauhausberg. R. Mohr 1946.