Dargestellt ist hier der Rathenower Turm, der die Brandenburger Altstadt auf der Nordseite an der alten Straße nach Rathenow begrenzt. Außerhalb des Bildes, im Rücken des Malers befinden sich die Wallanlagen, einige Passanten sind unterwegs. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre setzte sich der Brandenburger Maler Emil Spiess (1938-2009) immer wieder mit der Altstadt-Architektur der Stadt auseinander, es kann sogar von einer Folge von Stadtbildern, die die Umgebung der mittelalterlichen Stadtbefestigungs- und Kirchtürme zum Thema haben, gesprochen werden. Die expressive Malerei erinnert an Gemälde etwa von Lyonel Feininger, der gerade in jenen Jahren in der DDR eine Renaissance erlebte. Es handelt sich um mit teilweise sehr kurzen Pinselborsten gearbeitete Malerei, pastos und plastisch aufgetragen. Das Gemälde ist bezeichnet links oben in für den Künstler typischer Weise "E. Spiess 88", die unten im Turm noch einmal wiederholt ist. Das Gemälde ist vom Künstler in einem braunen profilierten Holzrahmen gefasst, auf der Rückseite findet sich die Bezeichnung "E. Spiess / Rathenower Turm / Öl 1988 / Versw. 2000,-". (ib)
Das Bild wurde 1989 vom Künstler angekauft.
Literatur:
Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 136.