Der Maler B.F. Hoffmann konnte interessanterweise in keinem Künstlerlexikon nachgewiesen werden, das Museum besitzt von ihm drei malerische Werke, alle 1949 datiert. Es muss sich um einen lokal künstlerisch ausgebildeten Brandenburger handeln, man möchte an einen Schüler der Wredowschen Zeichenschule denken, die bis 1945 bestand, deren Schülerlisten jedoch leider nicht erhalten sind.
Dargestellt ist ein nahsichtiger Blick auf zwei Garnspinnmaschinen im Inneren der Feinjute-Spinnerei in Brandenburg an der Havel. Jeweils zwei Frauen in Arbeitskleidung und Kopfbedeckung sind an einer Maschine tätig. Es geht dem Maler eher um den Arbeitsablauf, die Frauen sind wenig individualisiert. Die 1885 in Brandenburg an der Havel begründete Feinjute-Spinnerei gehört zu den ersten ihrer Art nach englischem Vorbild. Sie produzierte Säcke und industrielle Garne und bestand bis 1990. Das Betriebsgelände zwischen Bauhofstraße und Mühlengraben wurde beräumt.
Die Gouache-Malerei ist wohl vom Künstler selbst im Rahmen verklebt und rechts unten bezeichnet "B. F. Hoffmann / Brandenburg / 1949.". (ib)
Das Gemälde kam wohl kurz nach seiner Entstehung in die Sammlung des Museums.
Literatur:
Thomas, Rolf-Herrmann: „Man kann nicht von allem Flachs reine Seide spinnen." (Aus der Geschichte der Brandenburger Feinjute-Garn-Spinnerei), in: 150 Jahre Industriegeschichte in der Stadt Brandenburg – Die Feinjute-Garn-Spinnerei = 31. Jahresbericht des Historischen Vereins Brandenburg e. V., S 7 – 64. - Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, hrsg. von Udo Geiseler und Klaus Hess, Berlin 2008, S. 106f.