Richard Lehfeld (1852 - 1923) ist hier stehend als Brustbild vor einem großen Bücherregal dargestellt, bekleidet mit einer dunklen Anzugjacke, den Betrachter nahezu en face mit blauen Augen anschauend. Im Kontrast zu der dunklen Bücherwand und der Kleidung leuchten das silbergraue, aus der Stirn gebürstete Haupthaar und ein kräftiger Vollbart. Professor Richard Lehfeld war ab 1911 Leiter der Wredowschen Zeichenschule, nachdem er seit 1891 bereits die Bibliothek des Gründers der Zeichenschule, August Julius Wredow (1804 - 1891), betreut hatte. Das Gemälde dürfte kurz vor seinem Tod entstanden sein. Der Maler Wilhelm Kuh studierte ab 1912 Malerei an der Akademie der Künste in Berlin und war von 1923 bis 1928 Direktor der Wredowschen Zeichenschule in Brandenburg (Havel).
Das Gemälde ist signiert rechts unten "WKuh". Es ist undatiert.
Der Zustand ist leicht beeinträchtigt durch eine triangelförmig eingerissene Leinwandpartie am Bücherbords, die Malschicht ist stark nachgedunkelt. Der breite Rahmen stammt aus der Entstehungszeit des Gemäldes. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.
Literatur:
Wall, Horst: U. a.: Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 203). - Geiseler, Udo; Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 67 und 407. - Museum im Frey-Haus Brandenburg an der Havel (Hg.): Die Kunstsammlung des August Julius Wredow (= Brandenburger Museumshefte 4), Brandenburg an der Havel 1998, Abb. S. 22.