Gerhard Wolf (1909 - 1996) war als Arbeiter Schüler der Wredowschen Zeichenschule und setzte seine Studien auch nach Verlust eines Armes 1928 fort. Von der Schließung der Schule in der Nachkriegszeit betroffen, arbeitete er ab 1953 bis zu seiner Berentung als Kunsterzieher, malte aber kontinuierlich weiter. Seine Bilder waren bei den Brandenburgern beliebt, sein Wissen gab er auch durch Kurse an der Volkshochschule und in Kunstzirkeln weiter. 1989 wurde er mit einer Personalaustellung geehrt, posthum zum 100. Geburtstag 2009 in der Kunsthalle Brennabor.
Dargestellt ist hier der frontale Blick in einen Kiesabbau in Deetz, gelegen zwischen Brandenburg an der Havel und Werder an der Havel. Wie eine aufgebrochene Muschel leuchtet die Abbaustelle, mit Spuren des Baggers im Sand, die auf den stehenden LKW mit Anhänger zulaufen. Die Grube verletzt das gewachsene Bodenprofil, am oberen Rand ist die unversehrte Landschaft mit grünen Bäumen unter blauem Himmel als Idylle zu sehen, unten die vom Menschen geschaffene Welt. Das Bild ist rechts unten signiert und datiert "G. Wolf 68" und in gutem Zustand. (ib)
Es gelangte 1982 als Ankauf vom Künstler mit Mitteln des Rates der Stadt, Abt. Kultur, in die Sammlung.
Literatur:
Vgl. Gerhard Wolf. Maler - Lehrer - Brandenburger. Zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Brennabor 2009 (über den Künstler). - Wall, Gisela: Zum Gedenken. Gerhard Wolf - Brandenburger Künstler und Kunsterzieher, in: 5.-6. Jahresbericht 1995 - 1997 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 1997, S. 136 - 138 (Nachruf).