Bei diesem Blatt handelt es sich um einen Teil der Ausführungsplanung für den an der Villa Gutmann geplanten Turnhallenanbau. Dieses Projekt stellte für Mohr nach dem Anbau des sogenannten „Arabicums“ zur Aufnahme eines aus dem 18. Jahrhundert stammenden Zimmers aus Damaskus (1921) und der Vergrößerung des Esszimmers für den Empfang des schwedischen Königs Gustav V. (1926) den III. Bauabschnitt dar. Beruhend auf ersten Skizzen für den endgültigen Standort auf der Rückseite des Hauses (AT-2016-21) optimierte Mohr die innere Aufteilung. Im Erdgeschoss wurden das Zimmer des Dieners Kuhfort, der sich angeblich „wie ein Graf“ benahm, und die Eckterrasse vergrößert. Die ohnehin schon durch ihre spitzbogige Binderkonstruktion sakral anmutende Turnhalle im Obergeschoss erhielt eine Art Seitenschiff für verschiedene medico-mechanische Apparate nach den Prinzipien der Heilgymnastik, teuer und damals sehr modern. Dazu kamen noch ein Kinovorführraum und getrennte Bäder für die Dame und den Herrn. [Thomas Sander]
Blattangaben: o.l.: Haus Direktor H. Gutmann / Potsdam Bertinistr. 16 / Anbau eines Seitenflügels M 1:100.; u.r.: Der Architekt: R. Mohr 1926.