Als nach einem halben Jahr Bauzeit am 23. September 1916 die Gebrauchsabnahme für den Kriegerfriedhof erfolgte, war die Ausstattung desselben noch unvollendet: Es fehlten u.a. die Inschriftentafeln an der zentralen Gedenkwand und die Besetzung der Postamente am untersten Treppenaufgang. Grund war wohl auch die Überschreitung der geplanten Baukosten von etwa 44.000 Mark um fast 20 Prozent. Dennoch wurde weiterhin an der Vollendung gearbeitet. So plante Mohr vor den Pfeilern der Gedenkwand die Aufstellung von Sockeln, auf denen sich ca. zweieinhalb Meter hohe Stelen freistehend erheben sollten. (Vgl. auch AT-2014-7) Deren Vorderseiten besetzte er mit einem palmwedelartigen Relief, bekrönt von einem Eisernen Kreuz. Ob die Stelen aus Muschelkalk oder aus Metall geplant waren, ist unklar. Ein Alternativentwurf im Stadtarchiv zeigt an dieser Stelle filigrane Dreifüße mit Opferschalen. Letztendlich wurden hier aber freistehende Kreuze aus Muschelkalk postiert, eine Beschriftung unterblieb. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l.: Tafelbegleitung auf den Seiten; u.r.: Rechts u. links im Vorhof. R. M. 1918.