Die Blumengärten vom Turmbalkon des Schlosses gesehen
„Bei Anlegung dieser Gärten habe ich mich ganz freier Laune überlassen und Regelmäßiges mit Unregelmäßigem ohne Scheu verbunden, hoffe jedoch nichtsdestoweniger die Harmonie des Ganzen nicht zerstört zu haben. Auf dem Grundplan mag sich freilich der Fächer, das in einen Stern gefaßte H, das dem Brustschilde des jüdischen Oberpriesters ähnliche Viereck, das Füllhorn, die kolossale Blume (durch verschiedene Beete gebildet), ein S unter Rosen und Vergißmeinnicht, die Pfauenfedern usw. etwas sonderbar ausnehmen; in der Wirklichkeit ist dennoch der Effekt ziemlich reich und originell, auch nicht heterogener, als etwa der Bazar in der Stube einer eleganten Dame zu sein pflegt.“ (148)
Bez. rückseitig mit Bleistift: der Blumengarten, No. XII,
mit Feder: XII, rückseitig Bleistiftskizze vom Blumenbeet
Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte 1834 sein Werk "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau". Der Fürst hatte seit 1825 daran gearbeitet und wollte, seine „kleine Broschüre“ mit einem Atlas zu verbinden, „der den Plan des Muskauer Parks und die schönsten Ansichten enthält, in der Repton’schen Manier, wie es war und ist“.
Auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels wurde der Berliner Landschaftsmaler August Wilhelm Schirmer im Frühjahr 1832 mit den Vorzeichnungen zu diesen Illustrationen beauftragt. Im Juni kamen Schinkel und Schirmer nach Muskau und Schirmer blieb für zwei Wochen, um Zeichnungen und Aquarelle anzufertigen, in die der Fürst seine Änderungswünsche eintragen konnte. Auf dieser Basis entstanden die Lithographien zum Atlas der "Andeutungen".