Dargestellt ist eine Abendstimmung mit dem Wilden Kaiser, einer Felsformation in Tirol. Im Vorder- und Mittelgrund der zugeschneiten Hochgebirgslandschaft liegt eine Wiese, die ebenso mit Schnee bedeckt ist, wie die vereinzelt dort stehenden jungen Fichten. Es gab kürzlich Neuschnee, der jedoch durch Sonne und Wind schon hier und da wieder heruntergefallen ist. Dies alles ist routiniert wiedergegeben. Die dahinterliegenden Berge sind teilweise schon grau verschattet oder noch leicht apricotfarben im Abendlicht. Sowohl diese Stimmung als auch Ansichten des Kaisertals in Tirol sind für das Oeuvre des Künstlers typisch und häufig wiederzufinden, offenbar hatte der junge Maler mit diesen Motiven und diesem Stil schon zeitig Absatz gefunden und folgte dem Markt.
Über den in Wien geborenen Maler Tony Haller, eigentlich Hans bzw. Johann Friedrich Sterbik (1907 - 1944), ist wenig bekannt. Seine Schaffenszeit war kurz: Er starb 37jährig in russischer Kriegsgefangenschaft.
Das Gemälde ist signiert unten rechts "Tony Haller" und undatiert. An der umgeschlagenen Leinwand links oben hat der Künstler in Kapitälchen eigenhändig mit Pinsel das Motiv betitelt: "DER 'WILDE KAISER' IN TIROL". Sein Zustand ist gut. (ib)
Das Werk kam aus einem Nachlass 1982 an die Sammlung.
Literatur:
Vgl. Auktionshaus Dorotheum: Lot 121 der Auktion vom 12. Oktober 2004 und Auktion Ahlers & Ogletree Inc. in Atlante am 28. März 2021 (beides nahezu identische Varianten des Gemäldes).