Die hier vorliegende Malerei eines Blumen- und Früchtestillebens vor einer Parkarchitektur und in eine solche komponiert stammt aus dem 18. Jahrhundert und könnte ehemals im Gartensaal eines märkischen Schlosses gehangen haben. Hauptmotiv bildet eine auffällige terrakottafarbene Vase mit Blüten, rechts in einer Schale, unter welcher Wasser hervorzufließen scheint, ein Früchtestilleben, hinten die Architektur und einige Bäume, alles in einer Abensstimmung. Der Spannrahmen ist nicht der originale, vielleicht war das Bild auch mal größer. Die Qualität der Malerei ist angesichts des Zustandes nur schwer zu beurteilen, die Früchte und Blüten scheinen gut gemalt, die verspielten Architekturformen weisen in die Zeit des Rokoko, aber aus einem älteren noch barocken Empfinden gemalt. Die unterschiedliche Qualität von Stilleben und Umgebung könnte auch ein Hinweis auf eine Arbeitsteilung sein, die gerade im Genre der hochspezialisierten Stillebenmalerei häufiger vorkommt. Eine Fertigung in Berlin-Brandenburg scheint naheliegend.
Die unbekannte, aber bewegte Geschichte des Gemäldes ist an seiner welligen Leinwand, die doubliert ist, an dem schon erwähnten erneuerten Spannrahmen, vielen großen alte Fehlstellen, alten Abplätterungen, im unteren Bereich lange waagerechte Risse über die gesamte Bildbreite und Schimmel im unteren Bereich nur zu erahnen. Auch Hitzeeinwirkung ist ablesbar. Oberhalb des Stillebens findet sich ein kreisförmiges Spannungskrakelet, das durch Stoßeinwirkung von vorn entstand. Das unsignierte Gemälde ist verschmutzt und ungerahmt. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.