Friedrich Wilhelm IV. wusste, wenn er im Park von Sanssouci Fontänen sehen wollte, brauchte er die Dampfmaschine. Diese wiederum benötigte ein Haus, Kohlen, Personal und vor allem einen Schornstein. Der König stand jedoch, vor allem wenn es um die Potsdamer Kulturlandschaft ging, Maschinen- und Fabrikanlagen ablehnend gegenüber. „In der Stadt mögen Fabriken gebaut werden soviel man will nur nicht vor den Thoren u in der Nähe K. Gärten u Anlagen“, zitierte Ludwig Persius (1803-1845) im Tagebuch seinen Herrn. Da es unvermeidlich war, machte der „Romantiker auf dem Thron“ aus der Not eine, seiner Meinung nach, gestalterische Tugend. Er ließ Kalköfen, Zuckerfabriken, Dampfschneidemühlen und eben auch Dampfmaschinenhäuser in verschiedenen Stilen verkleiden und bereicherte so Potsdams Umgegend mit pittoresken Bauten. So erhielt das 1841 bis 1843 errichtete Dampfmaschinenhaus für Sanssouci zur Abwechslung das Stilkleid einer Moschee, Kairo an der Havel. [Thomas Sander]
bez.: u.l.: Gez. v. Biermann.; u.m.: Maschinen-Haus bei Sanssouci.; u.r.: Gest. v. Sagert.