Im Stadtmuseum Brandenburg wird eine Gruppe von Ölstudien aufbewahrt, die der früh verstorbene Brandenburger Bildhauer und Maler Gustav Metz (1816-1853) fertigte und die Einblick in die sorgfältige Vorbereitung von Gemälden durch Studien geben. Alle gehören in die Zeit nach 1838, als er in Dresden von der Bildhauerei zur Malerei wechselte.
Diese eindrucksvolle Studie nach einem römischen Modell gehört in die Zeit des Italienaufenthalt des Malers, auf der Rückseite weist ein Stempel den Händler an der Piazza Spiagna aus, wo bereits vorgrundierte Leinwände vertrieben wurden. Das Brustbild ist von hinten mit nach links gewendetem Kopf aufgenommen, so dass das Gesicht im Profil erscheint, die Augen zum Betrachter gerichtet. Die schwarzen Haare sind mit einem Kamm hochgesteckt, ein Ohrgeschmeide und eine Korallenkette lenken den Blick, das weiße Gewand dagegen ist nur flüchtig angedeutet. Die Malerei ist unsigniert und weist leichte Abplätterungen in den Haaren und am Haar auf. Die Leinwand wurde im Nachhinein leicht unregelmässig beschnitten.
Der Kunsthistoriker Hans Wille (1929-1999), der in Hamm/Westf. als Museumsleiter tätig war, hat sich in einem Aufsatz erstmalig wieder mit dem Maler beschäftigt. Sein Fazit: "Seit die Notwendigkeit erkannt ist, die bislang pauschal abgehandelte Geschichtsmalerei des vorigen Jahrhunderts sorgsam zu differenzieren, erhebt sich die Aufgabe, auch diesen Maler, der hier erstmalig und nur im groben Umriß gezeigt wird, künftig einmal gründlich vorzustellen. An Material fehlt es nicht." (S. 91) (ib)
Übergabe 1995 von Dr. Hans Wille an die Sammlung des Museums.
Literatur:
Vgl. Wille. Hans: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91 (über den Lebensweg des Malers).