Der Angebotskatalog in deutscher und russischer Sprache des VEB Plastverarbeitungswerks Staaken aus dem Jahr 1965 beinhaltet auf 20 Seiten farbige Abbildungen von Produkten des Betriebes: von der Rohkostreibe bis zum Papierkorb. Die abgebildeten Produkte sind teilweise im Sammlungsbestand vorhanden (Papierkorb, Serviertabletts und Tragkorb).
Der Traum vom Kunststoff wurde in den 1950er und 1960er Jahren in Ost wie West gleichermaßen geträumt. In der DDR folgte auf die programmatische Einführung der »Plaste« im Jahr 1958 ihr unaufhaltsamer Einzug in die Privathaushalte – die Vielzahl der im Angebotskatalog angepriesenen Produkte zeugt davon.
Zur Wende 1989 arbeiteten mehr als 1.000 Menschen im VEB Plastverarbeitungswerk Staaken. Er entstand 1960 auf dem Gelände des kriegsbeschädigten Flugplatzes Staaken. „Die Errichtung eines neuen großen Betriebes“, so heißt es in der Betriebschronik „sollte dazu dienen, für den im Grenzgebiet zu Westberlin wohnenden Teil der Bevölkerung die Möglichkeit zu schaffen, ihre Arbeitskraft dem sozialistischen Aufbau zur Verfügung zu stellen“. Die Verarbeitung von glasfaserverstärktem Polyester galt als Schwerpunkt des Werkes. Zur Produktpalette zählten technische Formteile, Rohre und Profile für die Elektro- und Leuchtenindustrie sowie zahlreiche Konsumgüter
Viele Produkte des Betriebes gingen in den Export. So ließen westdeutsche Unternehmen wie Otto und Quelle aber auch Ikea im VEB Plastverarbeitungswerk Staaken produzieren und profitierten von den niedrigen Arbeits- und Produktionskosten in der DDR, die wiederum für die in hoher Qualität erzeugten Produkte die begehrten Devisen erhielt.