Flacher Teller mit leichtem Anstieg und gewölbtem Spiegel. Heller Scherben, weiß glasiert und in blauen Scharffeuerfarben bemalt, keine Marke. Mehrere Risse geklebt, Glasurabplatzungen v. a. im Bereich der Fahne. Auf dem Spiegel eine perspektivisch nicht ganz geglückte Dekoration aus Blüten und runden Früchten oberhalb einer abgezäunten Wiese. Der Anstieg weiß, auf der Fahne Aufnahme des stark vereinfachten, aus asiatischen Mustern von Granatäpfeln entwickelten Früchtemotivs mit langen schmalen Blättern. Wohl nach ähnlichem Vorbild entstanden wie ein Delfter Teller aus dem GRASSI Museum mit Verweis auf ein Vergleichsstück in Schloss Höchstädt (Rudi, Europäische Fayencen, 2017, Kat. 506; Piereth/Ulrichs, Museum Deutscher Fayencen, 2010, S. 37). Der Teller stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe die untenstehenden Permalinks zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]