Deckelvase in Form eines flachen Balusters über ehemals achtseitigem Fuß mit plastisch gestalteter Volute im Schulterbereich; ockerfarben erscheinender Scherben unter weißer Glasur, Inglasurbemalung in Blau; ein größerer Ausbruch am Fuß; am gesamten Objekt mehrere kleine Glasurabplatzungen, der Deckelknauf abgebrochen und verschollen. Auf dem Boden die Marke der Delfter Manufaktur De Porceleyne Claeuw (Die Porzellanklaue), nachgewiesen 1658-1840 (vgl. Bruckmann’s Fayence-Lexikon, 1981, S. 70f.; Matusz, Delfter Fayence, 1977, S. 144f.). Bei einer oberhalb der Marke hinzugefügten Beschriftung in Schwarz handelt es sich vermutlich um eine Händlernotiz, die bedauerlicherweise teilweise während der Inventarisierung im Jahr 1956 überschrieben wurde.
Die Fußpartie ist mit einem schlichten Linienmuster dekoriert, die Wandung zeigt die sogenannten „indianischen“ (Ostindienkompanie in China) Blüten der Pfingstrose nach ostasiatischen Vorbildern und einen ebenfalls von asiatischen Vorbildern übernommenen Lochfelsen, die seitlichen Felder sind mit Blumen aus regionalem Bestand staffiert. Der Deckel nimmt den Dekor des Gefäßes auf.
Die Vase stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe untenstehende Permalinks zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]