Gustav Ferdinand Metz (1816 - 1853) porträtierte hier seinen Vater, den Kaufmann Johann Heinrich Gottfried Metz (1782 - 1854), nachdem er im Jahr zuvor während eines vierteljährigen Aufenthaltes in seiner Heimatstadt die Mutter (Inv.-Nr. V218KaGe) porträtiert hatte. Der Vater hatte den Sohn in seiner Firma Annenstraße/Ecke Neustädischer Markt zum Kaufmann bestimmt. Hier arbeitete dieser, bevor er wegen seiner Begabung von August Julius Wredow an den Bildhauer Christian Daniel Rauch empfohlen wurde. Rauch kam 1832 nach Brandenburg an der Havel und konnte die Eltern von der Begabung des Sohnes überzeugen. Gustav Metz studierte zunächst in Berlin, ab 1833 in Dresden Bildhauerei. Unzufrieden mit der Beurteilung seines eingereichten Werkes 1837 wechselte er 1838 als Schüler für Historienmalerei zu Eduard Bendemann. Die beiden Porträtgemälde der Eltern, nacheinander entstanden und ausdrücklich nicht als Gegenstücke komponiert, sind genau beobachtet und lebendig gemalt. Sie zeigen die herausragende Fähigkeit des jungen und früh verstorbenen Malers, der mit ihnen sicher auch seine Eltern von dem Fachwechsel überzeugen wollte. Das Bild des Vaters zeigt den leicht ergrauten Metz senior als Brustbild nach halbrechts in einem braunen Frack mit einer um den Hals geschlungenen und geknoteten Krawatte und einer goldenen Kragennadel, den Blick nachdenklich in die Ferne gerichtet.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. Das Gemälde mit altersgemäßem Krakelee wurde 1986 restauriert, am unteren Rand sind aufgeplätterte Malschichten erkennbar. (ib)
Das Gemälde wurde dem Museum 1980 aus dem Nachlaß von Erich Metz geschenkt, Erich Metz war der Urgroßneffe des Malers.
Literatur:
Vgl. Wille. Hans: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91 (über den Lebensweg des Malers). - Vgl. Wall, Horst: U. a. Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 186f.).