Es handelt sich um die im Gesicht ausgeführte Porträtstudie einer italienischen Witwe, der Blick nach halbrechtss aufblickend, die Kleidung mit Ausnahme des schwarzen, vorn herabhängenden Kopftuches nur in der Bleistiftvorzeichnung angedeutet. Der Brandenburger Maler Gustav Metz (1816-1853), der erst Bildhauer war und sich erst später der Malerei zuwandte, weilte von 1845 bis 1848 in Italien.
Die Malerei wurde aus der vorgrundierten Leinwand nach einer früheren Rahmung, wie an den Löchern am linken Rand erkennbar ist, ausgeschnitten. Die Leinwand entspricht der anderer Studien des Künstlers und wurde wohl auch in Rom an der Piazza Spiagia gekauft, auch wenn kein Stempel auf der Rückseite zu finden ist.
Einige ähnliche Studien italienischer Frauen, alle unterschiedliche Bildtypen, sind erhalten und gehören in die Zeit seines dortigen Aufenthaltes und der Arbeit an dem Gemäldeauftrag "Tod der Rahel" (1848 auf der Berliner Kunstausstellung gezeigt).
Die Studie ist unsigniert und undatiert und links unten mit Bleistift nummeriert "39". Die Malerei weist leichte Retuschen im Gesicht auf, erkennbar sind kleinere Abplätterungen vor allem im Tuch und in den Haaren. (ib)
Das Werk ist eine Schenkung 1966 von Johannes Hörich, Großneffe von G. Metz aus Cuxhaven, an die Sammlung des Museums.
Literatur:
Vgl. Wille, Hans: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91. (über den Maler). - Vgl. Thimann, Michael: Die Zeit der Patriarchen. Gustav Ferdinand Metz´ Tod der Rahel (1847) und die biblische Historienmalerei im 19. Jahrhundert, in: Das Münster, 68 (2015), S. 46 - 59 (über die Historiengemälde des Malers).