Das Gemälde zeigt im Himmel vor einer Engelsgloriole schwebend Maria, die den stehenden Jesusknaben mit der linken Hand hält, welcher seinen rechten Arm segnend erhoben hat. In der unteren Bildhälfte drei Apostel mit Heiligenschein und der Heilige Franziskus rechts. Es handelt sich hier nicht wie sonst zumeist um eine originalgetreue Kopie eines Raffael-Gemäldes, sondern um dessen Variation.
Der Künstler kombiniert und variiert geschickt einzelne Elemente aus berühmten Gemälden Raffaels, wie der Verklärung Christi (Vatikanische Pinakothek: Apostel mit Zeigegestus), der Madonna Foligno (Vatikanische Pinakothek: obere Hälfte) und der Verzückung der Heiligen Cäcilie (Pinacoteca Nazionale di Bologna: seitenverkehrt rot-grün gekleideter Apostel) . Im 19. Jahrhundert erreichten Kult und Rezeption Raffaels ihren Höhepunkt. Im Kolorit etwas kräftiger als die Gemälde Raffaels ist das hochrechteckige Gemälde einigen Tafelbildern im Raffael-Saal des Orangerieschlosses in Potsdam verwandt, doch kann aufgrund des schlechten Zustand noch keine Analyse zur Bestimmung des qualitätvollen Kopisten vorgenommen werden.
Das Gemälde ist unbezeichnet, sein Zustand ist schlecht, die Malerei ist verschmutzt, die Leinwand weist Überklebungen, diverse Risse, Löcher und oberflächliche unretuschierte Fehlstellen aus. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand und kam vor 1945 in die Sammlung.
Literatur:
Vgl. Rohlmann, Michael; Zöllner, Frank; Hiller von Gaertringen, Rudolf; Satzinger, Georg: Raffael. Das Gesamtwerk, Köln 2022, bes. S. 576, 604. - Vgl. Der Rafael-Saal. Verzeichniss der im Königlichen Orangeriehause zu Sans-Souci auf allerhöchsten Befehl aufgestellten Copien nach Gemälden von Rafael Sanzio, angefertigt von Robert Bussler, Berlin 1861 (2. Auflag) [Reprint 1983 Potsdam], S. 30 (Madonna Foligno), S. 41 (Kopie der Heiligen Cäcilie), S. 55 (Transfiguration); S. 8-12, IV-XIX (über Raffael-Begeisterung und die Ankäufe vom Königshaus).