In den Jahren 1977 (S/W) und 1987 (Farbdia) fotografierte Bernd Maywald die Turmholländerwindmühle Reichstädt (OT von Dippoldiswalde, LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen). Die Anlage wurde 1850 als Getreidemühle von dem Bauern Zönnichen erbaut und bis 1883 betrieben und verfiel. Eine Restaurierung der Mühle wurde bereits seit 1956 unter Beteiligung des Instituts für Denkmalpflege Dresden verfolgt. U.a. nahm man Kontakt zu der Mühlenbaufirma Karl Schenke Falkenberg/Elster auf. Die Sanierungsarbeiten wurden am 31.08. 1959 begonnen, ausgeführt von der Produktionsgenossenschaft "Rad Glück", in die die Fa. Schenke umgewandelt war. Am 06.05.1960 wird sie als betriebsbereit bezeichnet. Nach erheblichen Schäden, dokumentiert ab 1973 wurde in den Jahren 1981/82 eine Sanierung, u.a. mit dem Flügelneubau angegangen, Fertigstellung/Einweihung am 11.09.1983.
Der Turmdurchmesser beträgt 4 m bei einer Höhe von gerade mal 7,50 m. Sie ist mit einem Außenkrühwerk und einem Mahlgang ausgestattet. Die Mühle gilt als die kleinste und höchstgelegene Windmühle Sachsens und wird vom Heimatverein Reichstädter Windmühle e.V. betrieben.
Auf Maywalds Aufnahmen von Mai 1977 sind zu sehen:
MAY-545: Flügelwelle mit Kammrad zu Bunkel auf Königswelle (zu dieser Zeit unter intensivem Taubenbeschlag)
MAY-546: Panoramaansicht
MAY-547: Hinweisschild der Kreiskommission Natur- und Heimatfreunde Dippoldiswalde, die sich bereits ab 1959 um den Erhalt der Mühle bemühten. Irritierend allerdings die Angabe des Erbauungsdatums mit "Mitte des 18. Jahrhunderts"
MAY-548: Hölzerner Wellkopf
MAY-549: Offene Türenflügel, nicht ganz vollständig
MAY-550: Mahlgang mit Trichter und Rumpfzeug (deutlich verschmutzt)
Auf Maywalds Aufnahmen von 1987 sind u.a. deutliche Verbesserungen in Bausubstanz und Mühlentechnik zu sehen:
S_90 + 92 + BM_311 + 399: Blick auf die Turmholländerwindmühle mit geschlossenen Türenflügeln
BM_420: Im Vordergrund Maywalds Motorrad, mit dem er 1987 seine DDR-Rundreise zu Mühlenstandorten absolvierte
BM_322: Das Flügelkreuz mit eingehängten Türen
S_91 + BM_318 + 320: Flügelwelle mit Kammrad und Bremse sowie die Königswelle mit dem Bunkel im Mühleninneren
BM_288: Mahlgang mit Trichter und Rumpfzeug
BM_308: (Reproduktionsfotografie) Das Original dieser Zeichnung liegt im Archiv des Deutschen Technikmuseum Berlin und ist auf den 02.09.1987 datiert. Auf der Rückseite hat Maywald notiert: "Unter den Vergrößerungsgerät einem mißglückten 6x6 - Dia nachgezeichnet"