Der Unternehmensgruppe Bonness & Hachfeld, hervorgegangen aus einem 1896 gegründeten Verlag, der sich auf Materialien für das berufliche Fern- und Selbststudium spezialisiert hatte, ging es in den 1920er Jahren blendend. So erzielte Dr. Hachfeld allein im Geschäftsjahr 1928/29 einen Reingewinn von fast 190.000 Reichsmark – genug, um in Ferch ein Grundstück zu erwerben und sich darauf ein Haus bauen zu lassen. Vermutlich trat Hachfeld auf Mohr zu, weil dieser zu dem Zeitpunkt bereits einige Aufträge für private Bauherren ausgeführt hatte, darunter den Um- und Ausbau der Villa des Bankiers Herbert Gutmann (1879-1942) in der Bertinistraße und das Wohnhaus von Max Spendig, einem Mitarbeiter bei Bonnes & Hachfeld. Der vorliegende zweite Landhausentwurf von Mohr ist deutlich konventioneller als der erste (vgl. AT-2016-435). Er erinnert mit seinem Satteldach und der giebelseitigen Rundbogentür nicht von ungefähr an den 1921 ausgeführten Entwurf für das Wohnhaus Bley in der Leipziger Straße. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l.: Ansicht vom Wasser aus. / 28000; u.m.: Erste Skizzen Haus Ferch Dr. Hachfeld / R. Mohr; u.r.: R. Mohr. (…). / 13/3.1928.