Die detailreichen und zuverlässigen Abbildungen des Brandenburger Stadtbildes aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die der Maler-Dilettant Heinrich Ferdinand Spiecker fertigte, sind in einigen Originalen erhalten geblieben und waren offenbar sehr beliebt, der Zahl der Kopien nach zu schließen.
Hier handelt sich hier um eine Kopie nach dem in Museumsbesitz befindlichen Gemälde (Inv.-Nr. V378KaGe) aus dem frühen 20. Jahrhundert. Das Original ist reizvoller wegen reicheren Staffage und der feinen Spiegelungen und der Wellen im Wasser. Das Museum besitzt neben dem Original Spieckers noch eine weitere Kopie ohne Staffagefiguren (Inv.-Nr. V356Kb).
Dargestellt ist ein Blick vom Jungfernstieg auf die Havel mit Steintorbrücke und Steintorturm.
Die Malerei ist unbezeichnet, verschmutzt, mit einigen älteren Retuschen, außerdem gerahmt. (ib)
Das Gemälde war 1945 aus einem verlassenen Haus geborgen worden und wurde 1993 aus Privatbesitz an das Museum verkauft. Im Jahre 2000 wurde das Gemälde aus dem Steintorturm gestohlen, später aber wieder zurückgegeben.
Literatur:
Grasow, Friedrich: Brandenburg, die tausendjährige Stadt. Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte, Brandenburg 1927, S. 28, Bild 14. - Vgl. Geiseler, Udo/Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 355 und 360f. - Vgl. Wall, Horst. U. a.: Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 188). (zum Künstler, veralteter Stand). - https://brandenburg.museum-digital.de/object/4040 (Gouache in der Sammlung)