Wären im Hintergrund nicht das Neue Palais und die Communs zu sehen, so würde man kaum glauben, hier einen Teil des Parks von Sanssouci vor sich zu haben. Die Szene dürfte sich im nordöstlichen Bereich des Rehgartens abspielen, dort, wo sich heute der Hopfengarten unterhalb des Klausberges erstreckt. Mit dem Wasserfall, den Felsstücken und Uferpflanzen, dem dahinter aufragenden Bewuchs mit Weiden, Pappeln und Tannen, vor allem aber mit den beiden Mädchen und den drei Schwänen entsteht hier eine romantische Idylle. Doch das Bild zeigt die für Blechen typische Ambivalenz. Es gibt hier nichts, was unwahrscheinlich wäre und dennoch bleibt das Gefühl einer Verfremdung. Die Mädchen und die Schwäne als Symbole von Reinheit und Unschuld wirken geradezu arrangiert; und die Gebäude im Hintergrund erscheinen wie ein märchenhaftes Trugbild. Das 18. Jahrhundert wird zu einer Vision des 19. Jahrhunderts, große Geschichte zur Vergewisserung in einer unsicheren, von Sehnsüchten erfüllten Gegenwart. [Thomas Sander]