Werner Gast (1898-1945) kam nach dem Ersten Weltkrieg nach Brandenburg an der Havel und war als Gewerbelehrer tätig und offensichtlich auch akademisch ausgebildeter Maler, denn als solcher nennt er sich ausdrücklich immer wieder seit 1926 im Brandenburger Adressbuch. Bereits in den 1920er Jahren fertigte er auch Deckenmalereien in der Ausstellung des Heimatmuseums im Frey-Hause.
Die markante Form der Kanincheninsel im größten See der westlich von Brandenburg an der Havel liegenden Seenkette war ein beliebtes und mit Blick auf das Entstehungsjahr 1942 auch unverfängliches Gemälde-Motiv. Es ist eine noch lichtdurchflutete Herbststimmung gemeint, akzentuiert durch zwei Segler vor der Insel, die Malerei ist gespachtelt und unbehandelt wie auch sonst vom Künstler in jener späten Zeit. Eine gezielte Anfertigung für den Verkauf ist anzunehmen.
Das Gemälde ist rechts unten sorgfältig signiert und datiert "Werner Gast / 1942", Das rückseitige Klebeetikett trägt einen Künstlerstempel "Werner Gast Mitgl. d. R. d. b. K. Nr. 40233 Brandenburg (Havel) Memelland 21." und den handschriftlich den Titel "Am Plauer See." Die Malerei ist leicht verschmutzt und an den Ecken leicht beulig. (ib)
Es handelt sich um eine Schenkung von 2012 an das Museum von einem privaten Besitzer aus Soest (Niederlande), dessen Vater aus Brandenburg an der Havel stammte.
Literatur:
Wall, Horst: U. a. - Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 205).