Dieses Blatt ist eines von drei mit Ansichten Potsdams von Adrian Zingg (1734-1816) nach Sebastian Karl Christian Reinhardt (1733-1827) (vgl. Potsdam Museum, Inv.-Nr. 79-78-K2b, 79-82-K2b), die das am östlichen Ufer der Havel liegenden Glienicke thematisieren. Zwei Ansichten nehmen die alte hölzerne Glienicker Brücke, erbaut zwischen 1660 und 1683, in den Blick. Die dritte, hier gezeigte Ansicht, zeigt den Park des Jagdschlosses Glienicke südlich der Brücke. Das Jagdschloss, dessen Bau kurz vor Vollendung der Brücke im Auftrag des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm begonnen worden war, beherbergte zum Zeitpunkt der Entstehung der Radierung eine bis 1827 betriebene Tapetenmanufaktur. Sie war 1764 durch den Schutzjuden Isaac Levin Joel nach der Schenkung des Schlosses durch Friedrich II. mit der Auflage, dort eine Tapetenmanufaktur einzurichten, gegründet worden. [Uta Kaiser]
Originaltitel: Gegend an der Havel bey Potsdam