Das Thema der Darstellung wurde in den vergangenen Jahrhunderten mit verschiedenen Frauengestalten der griechischen Geschichte in Verbindung gebracht, die einen Giftselbstmord planten - unter anderem Sophonisbe und Monime. Seit den 1950er Jahren identifiziert man die Darstellung jedoch als Geschichte der Artemisia, die im vierten Jahrhundert vor Christus lebte. Der Legende nach trank Artemisia aus Trauer um den Tod des geliebten Gatten, König Maussolos von Karien, seine Asche, um ihm ein "lebendiges Grabmal" zu sein. Das Gemälde, das vermutlich für Friedrich den Großen angekauft worden war, wurde am Hofe des preußischen Königs als Darstellung der Monime gedeutet. Das Gemälde ist seit 1764 in der Bildergalerie von Sanssouci verzeichnet, möglicherweise befand es sich im 17. und frühen 18. Jahrhundert in der Sammlung der niederländischen Statthalter Frederik Hendrik (1584-1647) und Willem III. (1650-1702) van Oranje-Nassau.
A. Bauer (November 2016 / 2017)